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Helfen Hörgeräte gegen Tinnitus?

Summen, Rauschen, Pfeifen, Zwitschern – Tinnitus kann in den unterschiedlichsten Varianten auftreten. Eines haben aber alle gemeinsam: Sie nerven ungemein. Ein ebenso einfaches wie geniales Tool gegen Tinnitus ist das Hörgerät.

Beseitigt ein Hörgerät den Tinnitus?

Um es gleich vorweg zu sagen: Der Tinnitus geht nicht wieder weg. Natürlich kann es immer mal wieder Menschen geben, bei denen die Ohrgeräusche spontan nach längerer Zeit plötzlich verschwinden. In der Regel wird der Tinnitus jedoch zum langfristigen Begleiter. Deshalb ist die beste Strategie, einen Weg zu finden, um im Alltag damit zurechtzukommen. Genau dabei sind Hörgeräte die besten Helfer.

Eine Kerze in einem dunklen Raum
Tinnitus zieht die Aufmerksamkeit ähnlich stark auf sich, wie eine einzelne Kerze im Dunkeln.

Haben Sie auch schon mal die Erfahrung gemacht, dass der Tinnitus dann besonders stark pfeift, wenn Sie Ihre Ruhe haben wollen? Wenn es still ist, kann der Tinnitus in seiner ganzen Pracht glänzen und steht komplett im Mittelpunkt. Stellen Sie sich vor, Sie steigen in einen vollständig dunklen Keller hinab. Nichts ist zu sehen. Dann zünden Sie eine einzige kleine Kerze an. Was jetzt passiert, ist ein kleines Wunder: Die einzelne Kerze erhellt den Raum so stark, dass Sie auf einmal alles sehen können. Der Tinnitus ist leider nicht so wunderbar wie die Kerze, funktioniert aber genauso. In Stille dominiert das Geräusch im Kopf einfach alles.

Den Tinnitus verdrängen

Was jetzt hilft, ist ein einfaches Ablenkungsmanöver. Im Keller schalten wir dazu das Licht an. Schon werden Sie von der Kerze nichts mehr wahrnehmen, denn das Licht ist ungleich stärker. Beim Tinnitus müssen wir ebenfalls dafür sorgen, dass eine Geräuschanreicherung stattfindet. Da bietet sich ein Hörgerät förmlich an. Es lässt alle Alltagsgeräusche und Stimmen glasklar erklingen und sorgt dafür, dass die Hörschnecke ordentlich zu tun hat. Hörgeräte arbeiten in einem sehr breiten Frequenzbereich und stimulieren Hörzellen im Innenohr nahezu vollständig. Das Tinnitusgeräusch ist dann nur noch einer von sehr vielen Klängen und wird meistens gar nicht mehr wahrgenommen.

Statt Zimmerspringbrunnen & Co: Hörgeräte gegen Tinnitus

Natürlich können Sie auch mit anderen Geräuschen für Ablenkung sorgen. Sie können ständig das Radio laufen haben, das Fenster zur Straße öffnen, immerzu Musik über Ohrhörer anhören. Hörgeräte haben jedoch ein paar entscheidende Vorteile:

  • Sie sind mobil. Hörgeräte haben Sie immer dabei.
  • Sie sind situations-unabhängig. Musikhören über Kopfhörer geht, wenn Sie allein sind. Aber in einem Meeting? Bei einer Geburtstagsfeier? Dem Küchenschwatz mit der Freundin? Da ist ein Hörgerät nicht nur bequem und unauffällig, es unterstützt Sie sogar beim Verstehen.
  • Sie liefern realistische Geräusche. Hörgeräte machen die Dinge hörbar, die Sie sowieso wahrnehmen sollten.
  • Sie schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe. Sehr häufig geht Tinnitus mit einem mehr oder weniger starken Hörverlust einher. Ein Hörgerät kann die beeinträchtigten Klänge verstärken und wieder besser hörbar machen, das Sprachverstehen verbessert sich, die Höranstrengung wird reduziert. Und nebenbei wird der Tinnitus in den Hintergrund gedrängt.
  • Sie sind äußerst bequem. Hörgeräte sind so klein und angenehm zu tragen, dass man sie gar nicht spürt am Ohr. Auch andere Menschen werden gar nicht bemerken, dass Sie gerade aktiv Ihren Tinnitus in Schach halten.
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Und wenn ich doch mal meine Ruhe haben möchte?

Auch dann helfen Hörgeräte. Die meisten haben heute spezielle Tinnitusprogramme implementiert. Damit werden angenehme, entspannende Geräusche generiert, die das Innenohr breitbandig stimulieren, aber als positiv und beruhigend wahrgenommen werden. Das kann ein Meeresrauschen sein oder auch ruhige, musikähnliche Klangfolgen. Professionelle Hörakustiker können diese Programme ganz nach Ihren Wünschen anpassen.

Wellen am Strand
Das Rauschen des Meeres entspannt und lenkt ab.

Was passiert, wenn ich die Hörgeräte rausnehme?

Sie müssen keine Angst haben, dass die Tinnitus-Kerze dann besonders hell leuchtet. Das würde nur passieren, wenn man den Tinnitus vollständig überdeckt. Das ist heute jedoch nicht mehr üblich, stattdessen wird das Ohrgeräusch nur soweit umspült, dass es gerade noch hörbar ist. Den Rest regelt unser ausgeklügeltes Gehirn. Der Tinnitus geht nämlich regelrecht unter in dem ganzen hörbaren Klanggemisch, so dass er für unsere Wahrnehmung einfach nicht mehr interessant genug ist. Das Gehirn lernt, den Tinnitus neutral zu bewerten und nicht mehr als störend wahrzunehmen.