IP68 ist die höchste Schutzklasse, die Hörgeräte derzeit erreichen. Eigentlich handelt es sich dabei im fachlichen Sinne um die „Schutzart“. Die Hersteller können sich die Schutzart nicht einfach selber geben, sondern müssen ihre Hörsysteme durch ein Zertifizierungsverfahren führen, um die Schutzart bei ihrem Produkt führen zu dürfen. IP-Schutzklassen sind europaweit genormt.
IP ist die Abkürzung für „International Protection“. Für Hörgeräte kommen am häufigsten folgende Schutzarten zum Einsatz:
IP 68 bedeutet also zum Beispiel, dass keinerlei Staub mehr in das betriebsbereite Hörsystem eindringen kann und auch kein Wasser. Das schließt sowohl Spritzwasser ein, als auch den versehentlichen Fall in ein Glas mit Wasser. Die Definition geht so weit, dass „dauerhaftes Untertauchen“ ohne anschließende Defekte gewährleistet werden muss, um die Kennzeichnung IP68 zu bekommen.
Soweit die Theorie und die Laborbedingungen mit Wasser. In der Praxis kann es zu Einschränkungen kommen. Salzwasser, Säuren, Laugen, Alkohole oder anderen Flüssigkeiten unterscheiden sich von klarem Wasser, so wie es im Labor mit den Hörgeräten getestet wird.
Schweiß ist eine zusammengesetzte Flüssigkeit. Bei starker Schweißbildung und langem Kontakt mit den Dichtungsstellen kann Schweiß in das Hörsystem eindringen, obwohl das Hörgerät eine IP68, also die höchste Schutzklasse besitzt.
Unserer Erfahrung nach lässt sich nicht zuverlässig voraussagen, ob ein Hörgerät über viele Jahre zuverlässig dem menschlichen Schweiß trotzen kann. Bei der Schweißeinwirkung sind zu viele Variablen im Spiel:
Eine hohe IP-Schutzart ist keine Garantie für einen zuverlässigen Schutz gegen Schweiß. Ganz grundsätzlich kann man aber sagen: Ein IP68-Gerät wird Schweiß länger widerstehen, als ein IP57 oder ein Gerät ohne Schutzart. Wenn Sie also zu starkem Schwitzen neigen, wählen Sie Hörgeräte mit hoher Schutzklassifizierung.
Am Anfang des Beitrages haben wir erwähnt, dass Hersteller ihre Hörsysteme durch ein Zertifizierungsverfahren führen müssen.
Bei der Produktion standardisierter Geräte hinter dem Ohr finden keine individuellen Herstellungsprozesse statt, so dass ein Gerätetyp nur einmal dieses Verfahren durchlaufen muss.
Im-Ohr-Geräte werden dagegen für jeden Kunden nach einem Abdruck des Gehörganges maßgefertigt. Die Verfahren zur Sicherung der Elektronik ist das selbe wie bei Standardgeräten. Um jedoch eine feste Schutzart für diese Geräte zugewiesen zu bekommen, müsste jedes einzelne Hörgerät eigenständig das Zertifizierungsverfahren durchlaufen, was praktisch nicht möglich ist.
Aus diesem Grund besitzen Im-Ohr-Geräte keine eigene Schutzklasse, sind deshalb aber unter Berücksichtigung nachfolgender Tipps erfahrungsgemäß nicht anfälliger als zertifizierte Standardgeräte.
Möchten Sie mehr Informationen zur Anfertigung von Im-Ohr-Geräten, deren Vorteile und den unterschiedliche Baugrößen haben? Dieser Blog-Beitrag lässt keine Fragen offen.
Wenn Sie Ihre Hörgeräte nicht nur klarem Wasser aussetzen, sondern z.B. stark schwitzen, dann haben wir einige Tipps, die Sie beachten können, um weniger Probleme im Laufe der Lebensspanne Ihrer Hörgeräte zu haben:
Wir haben für Sie alle Hörgeräte mit der höchsten Schutzart IP68 in unserem System zusammengestellt. Für alle diese Hörsysteme gilt: Sie sind durch unser Bewertungssystem gegangen und haben Testnoten erhalten. Sie sehen die Ergebnisse nach Testnoten aufsteigend sortiert, also die Hörgeräte mit den besten Gesamtnoten zuerst:
Die IP-Zertifizierung bezieht sich immer nur auf den Schutz vor normalem Wasser. Über den Schutz vor anderen Flüssigkeiten macht die IP-Klasse keine Aussage. Da Schweiß unterschiedliche Bestandteile besitzt, ist ein Eindringen trotz hoher IP-Klasse möglich. Dennoch ist davon auszugehen, dass z.B. ein IP 68 besser gegen Schweiß schützt als ein IP57 oder gar keine Schutzart.
Im Gegensatz zu vielen akustischen Ausstattungen sind die Schutzarten von Hörgeräten (IP57, IP58, IP67, IP68) meist über alle Hörgeräte eine Familie gleich. Das bedeutet: Das günstigste und teuerste Hörgerät einer Familie besitzt einen gleich guten Schutz vor Wasser und Staub. Alle Preisklassen und Filtermöglichkeiten nach IP-Schutzart finden Sie in unserem Hörgeräte-Vergleich.