Diese Technik wurde von ReSound bereits aus dem Programm genommen. Möchten Sie wissen, was die aktuellsten Entwicklungen für Sie bereit halten? Lesen Sie hier: ReSound Nexia
Am 01. September 2020 präsentierte der dänische Hersteller ReSound sein neuestes Hörgerät: ReSound One heißt die aktuelle Serie, die im April 2022 um weitere Bauformen ergänzt wurde, und endlich gab es mal wieder eine richtige Innovation. Diesmal ging es um mehr als Algorithmen, es wurde auch eine neuartige Hardware entwickelt.
Bisher hatten die meisten Hörgeräte zwei Mikrofone zur Schallaufnahme, die auf oder hinter der Ohrmuschel platziert waren. Der normal hörende Mensch jedoch hat seine Schallaufnahme direkt im Gehörgang. Die Ohrmuschel leitet den Schall dort hinein. Die Form der Ohrmuscheln, ihre Position am Kopf und die Kopfgröße haben direkten Einfluss auf den allgemeinen Klang. Somit hat jeder Mensch ein persönliches Klangempfinden, das so individuell ist wie ein Fingerabdruck.
Trägt man dann Hörgeräte, die hinter dem Ohr sitzen, dann ist das so, als würde man seine persönlichen Ohren hergeben und ein Paar Standardohren angeschraubt bekommen.
Um Hörgeräteträgern ihren natürlichen, ein Leben lang gelernten Klangeindruck zurückzugeben, hat ReSound dem One in der RIE-Bauform ein drittes Mikrofon eingebaut. Dieses sitzt genau dort, wo es hingehört: im Gehörgang.
Normalerweise liegt im Gehörgang der externe Lautsprecher. Nun gibt es den neuen M&RIE-Hörer (gesprochen: Marie), der zusätzlich zum Lautsprecher noch ein kleines Mikrofon enthält. Damit kann der Nutzer seinen gewohnten Klangeindruck beibehalten. Darüber hinaus ist auch das Richtungshören wieder vollkommen normal, die räumliche Orientierung ist deutlich besser als bisher. So etwas gab es bisher nur in Im-Ohr-Hörgeräten.
Outdoorfans werden den M&RIE-Hörer lieben, denn er schottet Windgeräusche viel effektiver ab als andere Systeme. Einem Spaziergang bei Wind und Wetter steht also nichts mehr im Wege.
ReSound hatte schon immer ausgeklügelte Richtmikrofon-Systeme, die das Hören und Verstehen vor allem in geräuschvollen Situationen erleichtern. Im ReSound One kommt nun eine neue Funktion hinzu. UltraFocus bezeichnet eine ganz klare, enge Richtwirkung, die gezielt auf das Gegenüber gerichtet ist. Wie ein Scheinwerfer fokussieren sich die Mikrofone auf einen Gesprächspartner direkt gegenüber. Das kann nützlich sein in besonders herausfordernden Momenten wie am CheckIn-Schalter am Flughafen oder an der Hotelrezeption. Immer dann, wenn die Umgebung voller Lärm ist, man aber eine konzentrierte Unterhaltung mit einer Person führen möchte, ist UltraFocus das Mittel der Wahl.
UltraFocus muss vom Hörgeräteträger im ReSound One aktiv eingeschaltet werden. Durch die starke Geräuschausblendung könnten z.B. im Straßenverkehr wichtige Informationen verloren gehen.
In etwas weniger komplexen Hörsituationen leisten die automatischen Mikrofone gute Dienste. Sie überprüfen dauerhaft die akustische Umgebung des Hörgeräteträgers. Nach einer detaillierten Analyse wird jede Veränderung im Verhältnis zwischen Sprache und Störmlärm neu bewertet. Anhand des Ergebnisses wählen die Hörgeräte vollautomatisch den optimalen Mikrofonmodus für die jeweilige Situation aus.
Ganz dem natürlichen Hörbedürfnis nachempfunden, unterscheiden die Hörgeräte der ReSound One Serie zwischen 3 Hörsituationen:
Telefongespräche direkt im Hörgerät empfangen konnte das Vorgängermodell auch schon. Allerdings musste das Smartphone noch in der Hand oder auf dem Tisch liegen, damit Ihre Stimme übertragen wurde. Dass die Mikrofone des Hörgerätes nun aber die Stimme des Hörgeräteträgers erfassen, an das Smartphone übermitteln und von dort an den Gesprächspartner weiterleiten, ist neu. Das Annahmen und Beenden eines Telefonates kann nun wahlweise auch über den Taster am Hörgerät erfolgen, so dass das Smartphone in der Tasche bleiben kann.
Die Form des neuen ReSound One RIE-Gerätes ist etwas anders als bei bisherigen Hörgeräten, es wirkt eher geradlinig. Dahinter verbirgt sich die Absicht, dem Hörgeräteträger ein gutes Tragegefühl zu geben. Das ReSound One sitzt nicht mehr so weit oben wie andere Hörgeräte, es befindet sich etwas diskreter hinter der Ohrmuschel. Dennoch sind die Mikrofone optimal angeordnet und unterstützen eine sichere akustische Vorne-Hinten-Unterscheidung.
Außerdem hat das ReSound One nur noch einen einzigen Auflagepunkt. Damit hat es sehr wenig Hautkontakt, sitzt aber sicher am Ohr und fühlt sich federleicht an.
ReSound setzt weiterhin auf volle Konnektivität. Alle Produkte können sowohl mit iPhones als auch mit streamingfähigen Android-Smartphones direkt und drahtlos verbunden werden. Auch der beliebte TV-Streamer kann weiterhin genutzt werden und den Fernsehton direkt in die Hörgeräte übertragen.
Wer besonders häufig Telefonate über das Smartphone führt oder Musik streamen möchte, dem sei die aufladbare Variante des ReSound One empfohlen. Mit einer Ladung kann man 24 Stunden lang ununterbrochen streamen.
Auch die ReSound Smart 3D App hat ein Update bekommen und steht für das One zur Verfügung.
z.B. „ReSound One 9 61-DRW“
Bedeutet: „Modell One/ Techniklevel 9/ Bauform 61/ Technische Spezifikationen“
Das ReSound One hat mit dem dritten Mikrofon im Gehörgang eine echte technische Neuheit entwickelt. Für Hörgeräteträger liegt darin viel Potenzial, sie könnten einen großen Gewinn in der Klangqualität und beim räumlichen Hören haben. Auch die Signalverarbeitung ist vielversprechend und unterstützt selbst in schwierigen Momenten beim Sprachverstehen.
Die Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte sind in der Größe „S – klein“ kategorisiert. Meist verschwinden sie so hinter dem Ohr, dass sie kaum sichtbar sind.
Das ReSound One ist in verschiedenen Leistungsstufen lieferbar. Je nach technischer Ausstattung kostet es ab ca. 2000 Euro. In vielen Fällen beteiligt sich die Krankenkasse. Der Krankenkassenbetrag wird davon noch abgezogen.
Technologisch spielt das ReSound One in der ersten Hörgeräte-Liga mit. In unseren Hörgeräte-Testberichten schneiden die Top-Geräte der Familie mit der Note „sehr gut“ ab. Selbst die Varianten mit einfacherer Ausstattung bekommen von uns ein „gut“.