Das Hörgerät unter dem Namen KIND ist ein sogenanntes Privatlabel. Dahinter steckt ein durchdachtes Konzept: Durch die hohen Abnahmemengen erhält das Gerät einen eigenen, unverwechselbaren Namen. Als großer Branchenakteur sorgt KIND dafür, dass der renommierte Name selbst zum Markenzeichen wird. Diese Strategie schafft beim Kunden das Gefühl von Exklusivität und Besonderheit, da dieses speziell gebrandete Hörgerät ausschließlich in den Filialen der KIND-Kette erhältlich ist.
Lesen Sie hier, was es mit den Eigenmarken auf sich hat und wie Sie herausfinden, welche Hörgerätetechnik Sie tatsächlich erhalten haben.
Inhaltsverzeichnis
Kleine Hörakustikbetriebe haben es im Vergleich zu großen Filialisten meist schwer. Im Wettbewerb zählt oft die Menge, weshalb ein einzelnes Fachgeschäft natürlich eine ganz andere Verhandlungsposition bei den Hörgeräteherstellern hat als eine große Kette mit hunderten von Filialen.
Aus diesem Grund schließen sich Einzelgeschäfte und Unternehmen mit wenigen Filialen häufig sogenannten Einkaufsgemeinschaften an. Diese Einkaufsgemeinschaften regeln den Einkauf der Hörgeräte zentral für alle Mitglieder. Durch diesen Zusammenschluss erhöht sich die Menge der abgenommenen Hörgeräte, was wiederum zu verbesserten Konditionen bei den Herstellern führt.
Zusätzlich erhalten Einkaufsgemeinschaften von einigen Herstellern eigens gekennzeichnete Hörgeräte, die als Privatlabels bekannt sind. Obwohl diese Hörgeräte ein spezielles Label tragen, entspricht die darin verbaute Technik derjenigen, die auch in den Hörgeräten mit der Originalbezeichnung verbaut ist.
Auch große Ketten wie Kind Hörgeräte nutzen diese Möglichkeit und lassen ihre Eigenmarke auf den Hörgeräten anbringen. Jedoch basiert die Technik hinter diesen Hörgeräten auf einer Technologie, die sie unter einem anderen Namen auch von anderen Akustikern beziehen können.
Es soll Hörakustiker geben, die ein Geheimnis daraus machen, welche Markentechnik tatsächlich hinter dem Privatlabel steckt. Das ist wenig vertrauenserweckend und führt häufig zu Irritationen beim Kunden, da diese Geräte z. B. auf Vergleichsseiten wie dieser hier nicht zu finden sind.
Das Gerücht, dass hinter den Privatlabel-Hörgeräten irgendeine „billige oder veraltete“ Technik steckt, können wir nicht grundlegend bestätigen. Wenn Sie z.B. neue und aktuelle Kind Hörgeräte erhalten, können Sie auch von einer neuen und aktuellen Hörgerätetechnik ausgehen.
Nehmen wir als Beispiel das Hörgerät von Oticon More 1 – Sie erhalten dieses Hörgerät auch unter der Eigenmarke KINDduro 5420T.
Anhand dieser Tabelle erhalten Sie einen kleinen Einblick, welche Hersteller hinter welcher Eigenmarke steckt:
Hersteller | Eigenmarke / Private Label |
---|---|
Starkey | KIND, Audibel, NuEar, Telefunken |
Oticon | KIND, SoniTon Personal, HHM, oton & friends, Amplifon |
Phonak | Amplifon |
Unitron | Vista, AudioNova, Scala, SoniTon UP, ViO Kollektion |
Audifon | KIND |
Bernafon | SoniTon Swiss, Hörex, Pro Akustik, Sonic |
Demnach bezeichnet nicht jeder auf einem Hörgerät gedruckte Name tatsächlich den Hersteller des Geräts.
Hörakustiker beziehen ihre Geräte von verschiedenen Herstellern und vertreiben sie weiter. Es kommt auch vor, dass Hersteller Fachgeschäfte aufkaufen, um ihren Einfluss auf den Markt zu vergrößern.
In einem eigenständigen Hörakustik-Fachgeschäft werden Sie jedoch keine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung für Hörgerätetechnik finden. Die Fachgeschäfte sind darauf spezialisiert, die Bedürfnisse ihrer Kunden zu verstehen, die passenden Hörgeräte auszuwählen und anzupassen.
Falls Ihr Hörakustiker Ihnen auf eine konkrete Frage keine Antwort gibt, können Sie mit ein wenig Aufwand selbst Informationen herausfinden.
Geben Sie den Namen Ihres Hörgeräts einfach in die Suchleiste auf unserer Webseite ein. Wir haben kürzlich begonnen, auch Eigenmarken zu integrieren, sodass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass Sie Ihr neues Hörgerät bei uns finden. In jedem Testbericht finden Sie zudem einen Link, der Sie direkt zum Originalgerät weiterleitet.
Falls Sie ein älteres Modell besitzen oder Ihr Gerät noch nicht in unserer Datenbank erfasst wurde, können Sie folgendermaßen vorgehen:
Überprüfen Sie zunächst, ob Sie bereits einen Kostenvoranschlag oder eine Rechnung vorliegen haben. Schauen Sie nach, ob dort eine 10-stellige Hilfsmittelnummer angegeben ist. Sie beginnt in der Regel mit 13.20.xx.xxxx. Die x-Stellen werden mit gerätespezifischen Zahlen ergänzt. Diese Nummer können Sie im Hilfsmittelverzeichnis unter der Positionsnummer suchen, um Informationen zu Ihrem Hörgerät zu erhalten.
Dadurch erhalten Sie die genaue Produktbeschreibung, die sowohl den Hersteller oder Dachverband als auch weitere Namen angibt, unter denen das Hörgerät vertrieben wird.
Falls Ihnen keine Hilfsmittelnummer vorliegt, können Sie mithilfe des genauen Hörgerätenamens die Produktsuche im Hilfsmittelverzeichnis nutzen, um weitere Informationen zu finden.
Wir helfen Ihnen gerne herauszufinden, welcher Hersteller und welche Technik hinter Ihrem Hörgerät stecken. Bitte nutzen Sie dazu unser Formular und geben Sie uns die Bezeichnung Ihres Hörgerätes an. Wir werden Ihre Anfrage so schnell wie möglich bearbeiten.
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