Eigenmarken bei Hörgeräten 2024 - Hörgeräte-News
verschiedene Eigenmarken

Eigenmarken bei Hörgeräten 2024

Haben Sie von Ihrem Hörgeräteakustiker ein Gerät erhalten, über das Sie im Internet keine oder nur sehr spärliche Informationen finden können? Dann ist es wahrscheinlich, dass es sich um das Hörgerät einer Eigenmarke handelt.

Erfahren Sie hier grundlegend, was es mit diesen Eigenmarken auf sich hat.

Warum gibt es überhaupt Eigenmarken für Hörgeräte?

Kleine Hörakustikbetriebe haben es im Wettbewerb mit großen Filialisten häufig schwer. „Die Menge machts“ – deshalb hat ein einzelnes Fachgeschäft bei den Hörgeräteherstellern natürlich eine ganz andere Verhandlungsgrundlage als eine große Kette mit mehreren 100 Filialen.

Aus diesem Grund schließen sich Einzelgeschäfte und Unternehmen mit wenigen Filialen häufig Einkaufsgemeinschaften an. Diese regeln den Einkauf der Hörgeräte zentral für alle ihre Mitglieder. Durch diesen Zusammenschluss erhöht sich die Abnahmemenge und die Konditionen bei den Herstellern verbessern sich.

Jede Einkaufsgemeinschaft bekommt außerdem von einigen Herstellern eigens gekennzeichnete Hörgeräte, die sogenannten Privatlabels. Die Technik, die im Gehäuse steckt, ist aber die, die auch in den Hörgeräten mit der Originalbezeichnung verbaut ist

Diese Möglichkeit nutzen auch große Ketten, die sich ihre Eigenmarke auf die Hörgeräte setzen lassen. Dahinter steckt jedoch eine Technik, die sie unter anderem Namen auch von anderen Akustikern beziehen können.

Was ist der Nachteil von Hörgeräten mit Eigenmarke?

Einige Hersteller bieten eine spezielle Programmiersoftware für ihre Eigenmarken an, die nicht jeder Hörakustiker zur Verfügung hat.

Sie beabsichtigen, Ihren Hörakustiker zu wechseln? Es ist ratsam, im Voraus zu klären, ob der neue Akustiker in der Lage ist, Ihre Geräte zu programmieren.

Warum finde ich mein Hörgerät nicht in der Datenbank?

Bisher haben wir auf dieser Seite hauptsächlich Testberichte über Originalgeräte veröffentlicht. Aufgrund der wachsenden Nachfrage unserer Leser nach Hörgeräten mit Eigenmarken haben wir beschlossen, unsere Datenbank schrittweise um diese Geräte zu erweitern.

Wir verweisen in unseren Testberichten auf die Originalgeräte. Dort finden Sie interessante Detailinformationen zur Technik in den Hinweisfeldern. Es ist daher lohnenswert, einen Blick darauf zu werfen und sich näher damit zu befassen.

Welche Technik steckt dahinter?

Es soll Hörakustiker geben, die ein Geheimnis daraus machen, welche Markentechnik tatsächlich hinter dem Privatlabel steckt. Das ist wenig vertrauenserweckend und führt häufig zu Irritationen beim Kunden, da diese Geräte z. B. auf Vergleichsseiten wie dieser hier nicht zu finden sind.

Das Gerücht, dass hinter den Privatlabel-Hörgeräten irgendeine „billige oder veraltete“ Technik steckt, können wir nicht grundlegend bestätigen. Wenn Sie ein neues und aktuelles Privatlabel-Hörgerät erhalten, können Sie auch von einer neuen und aktuellen Hörgerätetechnik ausgehen.

Anhand dieser Tabelle erhalten Sie einen kleinen Einblick, welche Hersteller hinter welcher Eigenmarke steckt:

HerstellerEigenmarke / Private Label
StarkeyKIND, Audibel, NuEar, Telefunken
OticonKIND, SoniTon Personal, HHM, oton & friends, Amplifon
PhonakAmplifon
UnitronVista, AudioNova, Scala, SoniTon UP, ViO Kollektion
AudifonKIND
BernafonSoniTon Swiss, Hörex, Pro Akustik, Sonic
Diese Tabelle stellt nur exemplarische Beispiele dar und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und permanente Gültigkeit.

Nicht jeder Name, der auf ein Hörgerät gedruckt ist, bezeichnet demnach auch einen Hersteller.

Hörgerätehersteller liefern Hörgeräte an Hörakustiker, die diese dann anpassen, also individualisieren. Manche Hersteller kaufen auch Fachgeschäfte auf, um ihren Einfluss auf das Marktgeschehen zu vergrößern.

Eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung für Hörgerätetechnik werden Sie jedoch in keinem eigenständigen Hörakustik-Fachgeschäft finden.

Wie finde ich selbst heraus, was für eine Technik ich habe?

Wenn Ihnen Ihr Hörakustiker auf eine konkrete Nachfrage hin die Antwort schuldig bleibt, können Sie dies mit ein wenig Aufwand Details zu Eigenmarken selbst herausfinden.

Haben Sie bereits einen Kostenvoranschlag oder eine Rechnung vorliegen? Schauen Sie einmal nach, ob dort eine 10-stellige Hilfsmittelnummer aufgeführt ist. 13.20.xx.xxxx – hiernach müssen Sie suchen, wobei die x-Stellen mit gerätespezifischen Zahlen ergänzt sind. Diese Nummer können Sie im Hilfsmittelverzeichnis unter Positionsnummer eintragen und führt Sie direkt zu Ihrem Hörgerät.

Anschließend erhalten Sie die genaue Produktbeschreibung, die zum einen den Hersteller bzw. Dachverband preisgibt und zum anderen die weiteren Namen, unter denen das Hörgerät vertrieben wird.

Haben Sie keine Hilfsmittelnummer vorliegen, können Sie diese mit dem genauen Hörgerätenamen über die Produktsuche im Hilfsmittelverzeichnis selbst herausfinden.

Beispiel Starkey

Das Modell Starkey Evolv AI 2400 mRIC hat die Hilfsmittelnummer 13.20.10.1012

Unter dieser Hilfsmittelnummer sind als baugleich aufgeführt:

  • Savant AI 2400 mRIC
  • Arc AI 2400 mRIC
  • ipro11.7 AI mRIC
  • KINDvitalo 5420
  • TF10-2PLUS X mRIC

Beispiel Oticon

Das Oticon More 1 miniBTE T hat die Hilfsmittelnummer 13.20.14.3911

Es wird als baugleich geführt mit folgenden Geräten:

  • ViO T42 8 T
  • Soniton Personal 1.3 miniBTE T
  • HHM F500 miniBTE T
  • KINDduro 5220CT

Das klingt Ihnen zu kompliziert?

Gerne können Sie uns die Bezeichnung Ihres Hörgerätes zusenden, wir sagen Ihnen, welcher Hersteller und welche Technik dahintersteckt. Nutzen Sie dazu gerne unser Formular

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