Haben Sie von Ihrem Hörgeräteakustiker ein Gerät erhalten, über das Sie im Internet keine oder nur sehr spärliche Informationen finden können? Dann ist es wahrscheinlich, dass es sich um das Hörgerät einer Eigenmarke handelt.
Erfahren Sie hier grundlegend, was es mit diesen Eigenmarken auf sich hat.
Inhaltsverzeichnis
Kleine Hörakustikbetriebe haben es im Wettbewerb mit großen Filialisten häufig schwer. „Die Menge machts“ – deshalb hat ein einzelnes Fachgeschäft bei den Hörgeräteherstellern natürlich eine ganz andere Verhandlungsgrundlage als eine große Kette mit mehreren 100 Filialen.
Aus diesem Grund schließen sich Einzelgeschäfte und Unternehmen mit wenigen Filialen häufig Einkaufsgemeinschaften an. Diese regeln den Einkauf der Hörgeräte zentral für alle ihre Mitglieder. Durch diesen Zusammenschluss erhöht sich die Abnahmemenge und die Konditionen bei den Herstellern verbessern sich.
Jede Einkaufsgemeinschaft bekommt außerdem von einigen Herstellern eigens gekennzeichnete Hörgeräte, die sogenannten Privatlabels. Die Technik, die im Gehäuse steckt, ist aber die, die auch in den Hörgeräten mit der Originalbezeichnung verbaut ist
Diese Möglichkeit nutzen auch große Ketten, die sich ihre Eigenmarke auf die Hörgeräte setzen lassen. Dahinter steckt jedoch eine Technik, die sie unter anderem Namen auch von anderen Akustikern beziehen können.
Einige Hersteller bieten eine spezielle Programmiersoftware für ihre Eigenmarken an, die nicht jeder Hörakustiker zur Verfügung hat.
Sie beabsichtigen, Ihren Hörakustiker zu wechseln? Es ist ratsam, im Voraus zu klären, ob der neue Akustiker in der Lage ist, Ihre Geräte zu programmieren.
Bisher lag unser Fokus auf Testberichten zu Originalgeräten. Doch aufgrund des steigenden Interesses unserer Leser an Hörgeräten mit Eigenmarken haben wir beschlossen, unser Informationsangebot stetig zu erweitern und diese Modelle schrittweise in unsere Datenbank aufzunehmen.
In unseren Testberichten verweisen wir zudem auf die jeweiligen Originalgeräte. Dort finden Sie spannende Details zur zugrunde liegenden Technologie, die wir in den Hinweisfeldern für Sie aufbereitet haben. Ein Blick lohnt sich – es gibt viel zu entdecken!
Es soll Hörakustiker geben, die ein Geheimnis daraus machen, welche Markentechnik tatsächlich hinter dem Privatlabel steckt. Das ist wenig vertrauenserweckend und führt häufig zu Irritationen beim Kunden, da diese Geräte z. B. auf Vergleichsseiten wie dieser hier nicht zu finden sind.
Das Gerücht, dass hinter den Privatlabel-Hörgeräten irgendeine „billige oder veraltete“ Technik steckt, können wir nicht grundlegend bestätigen. Wenn Sie ein neues und aktuelles Privatlabel-Hörgerät erhalten, können Sie auch von einer neuen und aktuellen Hörgerätetechnik ausgehen.
Anhand dieser Tabelle erhalten Sie einen kleinen Einblick, welche Hersteller hinter welcher Eigenmarke steckt:
Hersteller | Eigenmarke / Private Label |
---|---|
Starkey | KIND, Audibel, NuEar, Telefunken |
Oticon | KIND, SoniTon Personal, HHM, oton & friends, Amplifon |
Phonak | Amplifon |
Unitron | Vista, AudioNova, Scala, SoniTon UP, ViO Kollektion |
Audifon | KIND |
Bernafon | SoniTon Swiss, Hörex, Pro Akustik, Sonic |
Nicht jeder Name, der auf ein Hörgerät gedruckt ist, bezeichnet demnach auch einen Hersteller.
Hörgerätehersteller liefern Hörgeräte an Hörakustiker, die diese dann anpassen, also individualisieren. Manche Hersteller kaufen auch Fachgeschäfte auf, um ihren Einfluss auf das Marktgeschehen zu vergrößern.
Eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung für Hörgerätetechnik werden Sie jedoch in keinem eigenständigen Hörakustik-Fachgeschäft finden.
Wenn Ihnen Ihr Hörakustiker auf eine konkrete Nachfrage hin die Antwort schuldig bleibt und dieses noch nicht in unserer Datenbank zu finden ist, können Sie das Originalgerät mit ein wenig Aufwand selbst herausfinden.
Haben Sie bereits einen Kostenvoranschlag oder eine Rechnung vorliegen? Schauen Sie einmal nach, ob dort eine 10-stellige Hilfsmittelnummer aufgeführt ist. 13.20.xx.xxxx – hiernach müssen Sie suchen, wobei die x-Stellen mit gerätespezifischen Zahlen ergänzt sind. Diese Nummer können Sie im Hilfsmittelverzeichnis unter Positionsnummer eintragen und führt Sie direkt zu Ihrem Hörgerät.
Anschließend erhalten Sie die genaue Produktbeschreibung, die zum einen den Hersteller bzw. Dachverband preisgibt und zum anderen die weiteren Namen, unter denen das Hörgerät vertrieben wird.
Haben Sie keine Hilfsmittelnummer vorliegen, können Sie diese mit dem genauen Hörgerätenamen über die Produktsuche im Hilfsmittelverzeichnis selbst herausfinden.
Das Modell Starkey Evolv AI 2400 mRIC hat die Hilfsmittelnummer 13.20.10.1012
Unter dieser Hilfsmittelnummer sind als baugleich aufgeführt:
Das Oticon More 1 miniBTE T hat die Hilfsmittelnummer 13.20.14.3911
Es wird als baugleich geführt mit folgenden Geräten:
Gerne können Sie uns die Bezeichnung Ihres Hörgerätes zusenden, wir sagen Ihnen, welcher Hersteller und welche Technik dahintersteckt. Nutzen Sie dazu gerne unser Formular
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