Nahezu jedes Hörgerät hat einen kleinen, automatischen Trainer eingebaut, der Sie bei der Eingewöhnung unterstützt. Sie selbst müssen einfach nur Ihre Hörgeräte tragen, den Rest übernimmt der Eingewöhnungsmanager.
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Im Idealfall suchen Sie sich Ihr neues Hörgerät aus und sind vom Start weg damit glücklich. Mit den aktuell verfügbaren Modellen ist das fast immer möglich. Es gibt jedoch besondere Situationen, die ein wenig Akklimatisierung erfordern.
Ganz egal, weshalb der Akklimatisierungsbedarf besteht: Sie müssen sich keine Sorgen machen, es ist alles ganz einfach. Die Eingewöhnungszeit können Sie als Training betrachten. Wer seine Muskeln eine Weile nicht bewegt hat, wird sich vermutlich auch nicht sofort zu sportlichen Wettkämpfen anmelden. Gönnen Sie sich ein wenig Zeit und entdecken Sie Ihre neue Hörumgebung.
Bisher wurden Hörgeräte zunächst etwas leiser eingestellt als eigentlich benötigt. Ca. 3 Monate nach dem Kauf wurde ein Termin beim Hörakustiker vereinbart. Der hat dann die Verstärkung ein wenig angepasst. Das wurde einige Male wiederholt, bis das gewünschte Ziel erreicht wurde. Natürlich führt Sie dieser Weg zum Ziel. Aber er ist zeitaufwändig. Die Gewöhnung an Hörgeräte erfolgt stufenweise, und nach jedem Termin ist der Klang wieder etwas anders.
Hörgeräte mit AutoAkklimatisierung führen Sie ganz allein durch die Gewöhnungsphase. Der Hörakustiker definiert die Start- und Zielwerte und bestimmt den Zeitraum, in dem die Akklimatisierung ablaufen soll. Dabei gibt es die Wahl zwischen zwei Wochen und mehreren Monaten. Die Anhebung der Verstärkungswerte geschieht gleitend, und Sie selber müssen nichts dafür tun. So gelingt die Gewöhnung an Hörgeräte spielend leicht, unaufdringlich und äußerst bequem.
Sollte es Ihnen dennoch einmal zu schnell oder zu langsam gehen, können Sie jederzeit mit Ihrem Hörakustiker Kontakt aufnehmen. Er kann dann die Geschwindigkeit oder Intensität des Eingewöhnungsmanagers nach Ihren Wünschen verändern. Vielleicht müssen Sie dazu noch nicht einmal das Fachgeschäft aufsuchen. Viele der neuen Hörgeräte bieten einen speziellen Ferneinstellungs-Service über das Internet.
Ganz egal, für welchen Weg Sie sich entscheiden: Wichtig ist, dass die Gewöhnung an Hörgeräte zügig stattfindet und die Akklimatisierung nicht in Vergessenheit gerät.
Es gibt noch unterstützende Aktivitäten, die Sie selbst während der Startphase machen können. Stellen Sie sich die Gewöhnung an Hörgeräte einfach wie ein Fitnesstraining vor – dort gibt es auch verschiedene Methoden, die Sie schneller fit machen.
Wenn Sie Ihre Hörgeräte ganz neu erhalten haben, dann machen Sie doch mal einen Spaziergang durch Ihre Wohnung. Vielleicht beginnen Sie in einem leisen Raum, dem Schlafzimmer. Schütteln Sie die Bettdecke auf, öffnen Sie Schränke und Schubladen, räumen Sie Kleidungsstücke weg. Hören Sie dabei ganz bewusst hin. Was nehmen Sie wahr? Wie klingt das alles? Was hat sich verändert? Gehen Sie anschließend durch die anderen Räume. Achten Sie auf Ihren Trittschall. Öffnen Sie Türen, hantieren Sie mit Gegenständen, blättern Sie in Büchern. Drehen Sie mal den Wasserhahn auf. Entdecken Sie Ihre Klangumgebung und machen Sie sich mit den Geräuschen Ihrer Wohnung vertraut.
Immer heißt: Solange Sie wach und aktiv sind. Setzen Sie Ihre Hörgeräte morgens ein, und legen Sie sie vor dem Schlafengehen ab. Es ist wichtig, dass die kleinen Sinneszellen im Innenohr ordentlich zu tun haben. Denn nur dann geben sie genügend Impulse auf die Hörnervenbahn weiter. Wenn einzelne Nervenfasern regelmäßig in Benutzung sind, dann werden diese Hör-Autobahnen ausgebaut und behalten ihre Funktionsfähigkeit.
Das ist ähnlich wie Muskeltraining: Nur wenn Sie Ihre Muskeln regelmäßig benutzen, bleiben sie fit und leistungsfähig. Ihr Gehirn braucht eine tägliche Mindesttragezeit von 6 Stunden. Jede einzelne Stunde mehr ist jedoch ein Gewinn für Ihr Hörzentrum. Die Gewöhnung an Hörgeräte wird deutlich beschleunigt, und das vertraute Gefühl für die Klänge stellt sich sehr bald ein. Übrigens: Auch wenn niemand da ist, der mit Ihnen spricht, sollten Sie Ihre Hörgeräte tragen. Sprache allein reicht nämlich nicht aus, um Ihre Hörnerven zu reaktivieren. Jedes Geräusch, das Sie wahrnehmen, ist Training für Ihre Ohren, alles hat einen positiven Einfluss auf die Gewöhnung.
Ein weiterer Tipp ist das aufmerksame Hinhören. Damit ist nicht nur das höfliche Zuhören im Gespräch gemeint. Lauschen Sie ganz bewusst in Ihre Umgebung hinein. Versuchen Sie, die einzelnen Klänge aus dem Gesamtgemisch herauszuhören. Wenn Sie sich ein Glas Wasser einschenken, hören Sie hin, wie das klingt. Oder wenn Sie draußen unterwegs sind, entdecken Sie, was da alles auf Sie einströmt. Das bewusste Hören trainiert Ihren Wahrnehmungsfilter. Es macht sie mit Klängen vertraut und sorgt dafür, dass Ihr Gehirn unwichtige Geräusche leichter ausblenden kann.
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