Rückkopplungen - wenn das Hörgerät pfeift: Ursachen, Lösungen und Experten-Tipps 2025 - Hörgeräte-News
Rückkopplungen bei Hörgeräten

Rückkopplungen – wenn das Hörgerät pfeift: Ursachen, Lösungen und Experten-Tipps 2025

Haben Sie schon einmal bemerkt, dass Ihr Hörgerät plötzlich ein unangenehmes Pfeifen oder Piepen von sich gibt? Vielleicht ist es Ihnen selbst aufgefallen oder Ihrem Umfeld, wenn sich das Geräusch verstärkt. Dieses Phänomen nennt man Rückkopplungen – und es kann nicht nur störend sein, sondern auch Ihr Hörerlebnis beeinträchtigen.

Doch keine Sorge! In den meisten Fällen lassen sich Rückkopplungen mit einfachen Maßnahmen schnell beheben. Wir zeigen Ihnen die häufigsten Ursachen auf und erklären, was Sie selbst oder Ihr Hörakustiker dagegen tun können:

Was sind Rückkopplungen und welche Nachteile haben sie im Alltag?

Rückkopplungen können nicht nur störend sein, sondern auch erhebliche Auswirkungen auf den Alltag haben. Das laute Pfeifen kann die Kommunikation erschweren, da es Gesprächspartner irritiert und den Träger verunsichert. In ruhigen Umgebungen kann es besonders auffallen und für unangenehme Situationen sorgen. Zudem können Rückkopplungen das Vertrauen in das Hörgerät beeinträchtigen, sodass der Träger es möglicherweise seltener nutzt – was wiederum die Lebensqualität und das Sprachverstehen reduziert

Wie entstehen Rückkopplungen?

Rückkopplungen entstehen, wenn verstärkter Schall aus dem Hörgerät ungewollt ins Mikrofon gelangt und erneut verstärkt wird. Diese Endlosschleife erzeugt ein schrilles Pfeifen oder Piepen, das für den Träger und sein Umfeld deutlich hörbar ist.

Häufige Ursachen für Rückkopplungen:

  • Falscher Sitz des Hörgeräts → Der verstärkte Schall entweicht und gelangt ins Mikrofon.
  • Ohrenschmalz im Gehörgang → Der Schall wird reflektiert und ins Mikrofon zurückgeworfen.
  • Technische oder mechanische Probleme → Defekte in der Elektronik oder mechanische Schwingungen können ebenfalls Rückkopplungen auslösen.

Ursachen & Lösungen im Detail

1. Rückkopplungen durch einen falschen Sitz des Hörgeräts

Ein korrekt sitzendes Hörgerät ist entscheidend für eine einwandfreie Klangqualität. Wenn das Gerät jedoch nicht richtig im Ohr sitzt, kann verstärkter Schall nach außen dringen und vom Mikrofon erneut aufgenommen werden. Dies führt zu einem unangenehmen Pfeifen. Besonders häufig tritt dieses Problem auf, wenn die Ohrpassstücke nicht perfekt an die individuelle Ohrform angepasst sind oder sich mit der Zeit verändert haben. Auch eine falsche Platzierung beim Einsetzen des Geräts kann eine Rückkopplung verursachen.

Typische Ursachen:

  • Otoplastik oder Ohrstück passt nicht mehr genau.
  • Hörgerät wurde nicht korrekt eingesetzt.
  • Gehörgangsveränderungen durch Alter oder Gewichtsschwankungen.

Lösungsmöglichkeiten:

  • 👉 Hörgerät korrekt einsetzen: Lassen Sie sich von Ihrem Akustiker zeigen, wie es richtig sitzt.
  • 👉 Individuelle Otoplastik anpassen lassen: Maßgefertigte Ohrpassstücke können helfen.
  • 👉 Neue Domes ausprobieren: Bei RIC-Hörgeräten kann ein Wechsel auf eine größere oder besser sitzende Variante helfen.
  • 👉 Regelmäßige Sitzkontrolle: Da sich das Ohr verändern kann, sollte das Hörgerät regelmäßig angepasst werden.

2. Rückkopplungen durch Ohrenschmalz

Ohrenschmalz spielt eine wichtige Rolle beim Schutz des Gehörgangs, kann aber auch zu unerwünschten Nebeneffekten führen. Eine übermäßige Ansammlung kann den Schall reflektieren und zurück in das Mikrofon des Hörgeräts gelangen. Dies kann nicht nur Rückkopplungen auslösen, sondern auch die Klangqualität des Hörgeräts beeinträchtigen. Besonders Menschen, die regelmäßig Hörgeräte tragen, können eine verstärkte Produktion von Ohrenschmalz feststellen, da das Gerät den natürlichen Selbstreinigungsprozess des Ohrs beeinflusst.

Lösungsmöglichkeiten:

  • 👉 Regelmäßige Ohrhygiene: Reinigen Sie Ihre Ohren mit einem feuchten Tuch oder speziellen Sprays.
  • 👉 Professionelle Reinigung: Lassen Sie Ihre Ohren von einem HNO-Arzt oder Akustiker säubern.
  • 👉 Medizinische Abklärung: Falls sich Ohrenschmalz oft ansammelt, sollte ein Arzt konsultiert werden.

3. Rückkopplungen durch technische oder mechanische Probleme

Moderne Hörgeräte sind hochentwickelte, aber dennoch empfindliche technische Geräte. Verschleiß oder fehlerhafte Bauteile können dazu führen, dass unerwünschte Pfeiftöne entstehen. Beispielsweise können defekte Mikrofone, Lautsprecher oder lose Kabelverbindungen die Ursache für eine Rückkopplung sein. Auch mechanische Schwingungen innerhalb des Geräts oder Softwareprobleme können die Funktionalität beeinträchtigen. Eine regelmäßige Wartung und Überprüfung des Geräts kann helfen, diese Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben.

Typische Ursachen:

  • Defekte oder abgenutzte Bauteile wie Mikrofone oder Lautsprecher.
  • Mechanische Schwingungen innerhalb des Geräts.
  • Probleme mit der Verstärkung oder Softwarefehler.

Lösungsmöglichkeiten:

  • 👉 Hörgerät auf Schäden prüfen: Kontrollieren Sie Bauteile wie Mikrofone, Lautsprecher und Gehäuse.
  • 👉 Software aktualisieren: Manche Rückkopplungen lassen sich durch ein Update oder eine Anpassung der Verstärkung beheben.
  • 👉 Professionelle Reparatur: Falls mechanische Defekte vorliegen, sollte das Gerät von einem Fachmann geprüft werden.
  • 👉 Neues Hörgerät in Betracht ziehen: Moderne Geräte verfügen über bessere Rückkopplungsunterdrückung und dämpfende Mechanismen.

4. Optimierungsoptionen durch den Hörakustiker

Ihr Hörakustiker verfügt über das nötige Fachwissen, um Rückkopplungen effektiv zu minimieren. Neben einer genauen Analyse der Ursachen kann er verschiedene Maßnahmen ergreifen, um die Passform des Geräts zu optimieren und technische Einstellungen anzupassen. Durch die Wahl der passenden Otoplastiken, die Feinabstimmung der Belüftung oder gezielte Softwareanpassungen lässt sich die Rückkopplung oft stark reduzieren. Auch eine regelmäßige Kontrolle des Hörgeräts kann helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen und langfristig zu vermeiden.

  • Optimierung der Passform im Ohr: Maßgefertigte Otoplastiken sorgen für einen perfekten Sitz und verhindern ungewollten Schallaustritt.
  • Anpassung der Ventgröße: Verkleinerung oder Veränderung der Belüftungsbohrungen kann Rückkopplungen minimieren.
  • Wechsel der Ohrstücke: Der Umstieg auf geschlossene Systeme oder weiche Silikon-Otoplastiken kann helfen.
  • Technische Kontrolle des Hörgeräts: Überprüfung von Mikrofonen, Lautsprechern und Gehäusen auf Defekte oder Undichtigkeiten.
  • Anpassung der Verstärkung: Durch eine Rückkopplungsmessung wird ermittelt, in welchen Frequenzbereichen Probleme auftreten, und das Gerät entsprechend optimiert.

Fazit: Ein pfeiffreies Hörgerät für besten Klang

Rückkopplungen können lästig sein, lassen sich aber meist leicht beheben. Ob es am Sitz des Geräts, an Ohrenschmalz oder an technischen Ursachen liegt – die Lösung ist oft nur einen kleinen Schritt entfernt. Mit einer regelmäßigen Überprüfung durch den Hörgeräteakustiker, einer guten Ohrhygiene und der richtigen Geräteeinstellung können Sie Störgeräusche minimieren und ein ungestörtes Hörerlebnis genießen.

Sollten Sie weiterhin Probleme mit Pfeiftönen haben, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen – für ein bestmögliches Hörerlebnis ohne Störgeräusche!

Avatar von Andrea Fox

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