Was hat Kompression mit Matratzen zu tun? - Hörgeräte-News
Icon einer Matratze

Was hat Kompression mit Matratzen zu tun?

Welchen Bezug hat eine Matratze zu einem Hörgerät? Zunächst nicht viel. Allerdings finden wir, dass die Matratze ein hervorragendes Beispiel ist, damit der Fachausdruck Dynamikkompression erläutert werden kann.

Unter all den Hochleistungsfeatures der modernen Hörgeräte gilt die Dynamikkompression als das Mauerblümchen. Sie bewirkt, dass im Ohr die Lautstärke stets auf einem wohltuenden Niveau gehalten wird. Jedoch fällt die Dynamikkompression keinem groß auf, weil sie sich ganz diskret im Hintergrund hält.

Laut, leise und der Mittelweg

Bei der Anpassung des Hörgeräts ist die Lautstärke ein entscheidendes Thema. Hier sollen leise Töne erneut hörbar werden, laute Töne jedoch nicht stören. Diesen Bereich zwischen besonders laut und ganz leise bezeichnet man als Dynamik. Personen mit einem gesunden Gehör verfügen über eine sehr große Dynamik. Denn sie bemerken ganz leise Töne. Zugleich verkraften sie hohe Lautstärken in der Regel ohne Probleme. Und dazwischen gibt es viele Lautheitseindrücke.

Ist das Gehör allerdings nicht mehr ganz fit, dauert es ziemlich lange, bis überhaupt ein Ton gerade so bemerkt wird. Dann geht es jedoch recht schnell und die Lautstärke empfindet man als unangenehm hoch. Der Bereich zwischen laut und leise ist besonders klein. Dabei gilt die Dynamik als eingeschränkt.

Wenn auf die Matratze der Hörverlust fällt

Nun ist die Zeit gekommen, die Matratze hinzuzuziehen. Liegt eine Matratze einfach lediglich so da, dann ist sie an keiner Stelle eingedellt und ganz eben. Wenn ein Lineal angelegt wird, hat sie die komplette Höhe. Sobald sich jedoch eine Person darauflegt, drückt dieser die Matratze zusammen. Es ist ebenso möglich, dass die Hüfte oder die Schultern stärker eindrücken als beispielsweise die Füße, da hier die Last größer ist.

So ähnlich ist es bei der Lautstärke. Wie der schwere Körper, so lastet der Hörverlust auf der Lautstärkedynamik. Er presst sie zusammen. Dabei wird die Zone für verschiedene Lautheitswahrnehmungen immer enger. So wie bei den Hüften und Schultern auf der Matratze können ebenfalls unterschiedliche Töne auf die Dynamik verschieden stark drücken.

Die tieferen Töne werden von den meisten Menschen noch besonders gut wahrgenommen. Bei den helleren Frequenzen lässt das Gehör schneller nach. Während in den tiefen Tönen die Lautstärkedynamik demnach noch in der vollen Höhe da ist, kann sie im Hochtonbereich besonders eingeengt sein.

Besteht die Möglichkeit, Töne zusammenzudrücken?

Das stellt für die modernen Hörgeräte kein Problem dar. Sie haben nämlich alle eine Dynamikkompression. Kompression bedeutet, dass irgendetwas verdichtet und zusammengedrückt wird. Bei einem normal Hörenden ist es in dem Fall die Lautstärkedynamik.

In einem Hörgerät nehmen die Mikrofone fast jeden Ton genauso auf, wie ihn eine gut hörende Person wahrnimmt. Ganz egal, ob die Abgabe von lauten oder leisen Tönen erfolgt, ins Hörgerät wird die Lautstärke in einem vollen Umfang hineingelassen. Da findet dann die Komprimierung des Schalls so weit statt, dass dieser beim Schwerhörigen in dessen eingeschränkte Dynamik hereinpasst. Leise Töne erhalten eher genügend Verstärkung, also so viel, dass man diese erneut hört. Jedoch werden laute Töne wenig verstärkt. In manchen Fällen ist eine Verstärkung ebenso überhaupt nicht notwendig. So stellt man sicher, dass die komplette Schallinformation komfortabel und zuverlässig wahrgenommen wird.

Unserer Meinung nach sollte man die Dynamikkompression aus ihrem Nischendasein befreien. Denn immerhin liefert diese eine automatische Lautstärkeanpassung. Der Träger des Hörgeräts braucht die Lautstärke nicht mehr ständig regulieren. Wenn Sie jeden Abend auf Ihrer Matratze gemütlich liegen, denken Sie vielleicht mal an die Kompression.