EarBuds oder Hörgeräte als Gehörschutz: Samsung Buds2 Pro vs. ReSound Omnia 9 Akku-ITE im Konzerttest - Hörgeräte-News
Große Konzerthalle - Hörgeräte als Gehörschutz

EarBuds oder Hörgeräte als Gehörschutz: Samsung Buds2 Pro vs. ReSound Omnia 9 Akku-ITE im Konzerttest

Ein lautes Konzert, die Musik dröhnt in den Ohren, die Bassfrequenzen erzeugen Vibrationen im gesamten Körper, und die Fans jubeln euphorisch. Das sind Momente, die Musikliebhaber und Konzertgänger lieben. Doch während diese Erlebnisse unvergesslich sind, können sie auch einen erheblichen Tribut von unseren Ohren fordern. Das Gehör ist eines unserer wertvollsten Sinne, und die Exposition gegenüber lauten Geräuschen kann langfristige Schäden verursachen. Hier beginnt das Experiment „Hörgeräte als Gehörschutz“.

In diesem Artikel werde ich einen ungewöhnlichen Test durchführen und die Leistung von Hörgeräten als Gehörschutz in einer lauten Konzertumgebung überprüfen. Ich werde zwei verschiedene Hörgeräte in den Fokus nehmen und ihre Effektivität als Gehörschutz bewerten, wobei ich besonderes Augenmerk auf die Klangqualität lege. Die beiden Hörgeräte, die ich in diesem Test verwenden werde, sind die Samsung Buds2 Pro und die ReSound Omnia 9 Akku-ITE.

Die Idee, Hörgeräte als Gehörschutz zu nutzen, mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen, aber sie birgt Potenzial. Moderne Hörgeräte sind technologische Wunderwerke, die nicht nur dazu dienen, Hörverluste auszugleichen, sondern auch Geräusche in Echtzeit zu verarbeiten und zu optimieren. Dies eröffnet die Möglichkeit, sie als aktiven Gehörschutz in lauten Umgebungen zu verwenden, wie es bei Konzerten der Fall ist.

In den kommenden Abschnitten werde ich den Test mit den Samsung Buds2 Pro und den ReSound Omnia 9 Akku-ITE im Detail beschreiben und die Ergebnisse hinsichtlich Klangqualität und Usability erklären.

Mittelgroße Eventhalle und Bombast-Orchestersound

Als Test sollte ein Konzert von „Two Steps from Hell“ herhalten. Solche Klassik-ähnlichen Events in großen Hallen sind berüchtigt dafür, mit schlechtem Sound einherzugehen. Eine riesige Menge von Instrumenten und ein Chor muss abgemischt werden. Dabei wollen sowohl die Leute vor der Bühne, als auch das Publikum in den letzten Reihen druckvollen Sound genießen. Meist klappt sowas nicht gut.

Veranstaltungshalle mit Orchester
Das Setting: Eine mittelgroße Veranstaltungshalle und ein großes Orchester mit Chor auf der Bühne. Für meinen Test saß ich recht dicht vor dem Bühnenaufbau in Reihe 6. Riesige Boxentürme hingen rechts und links von der Decke. An der Bühnenkante standen zusätzliche Lautsprecher Richtung Publikum (Bildcredit: Dita Vollmond, Semmel Concerts)

Das Konzert in der Mitsubishi Electric Halle in Düssledorf war bestuhlt. Für den Test optimal, da ich im Sitzen mein Equipment bequem wechseln konnte. Ich saß in Reihe 6, nah vor der Bühne, leicht nach rechts versetzt.

Als das Konzert begann, wurde klar: Hier erlebe ich nicht das Sound-Desaster, welches ich mir, im Gegensatz zu allen anderen Gästen, gewünscht hatte. Der Klang war recht gut, die viele Instrumente perfekt abgemischt. Laut, aber nicht zu laut. In dieser Situation hatte ich beim Start des Konzertes nicht den Reflex, gleich zu Gehörschutz greifen zu wollen.

Aber alles für die Wissenschaft 😉 – natürlich habe ich meinen Test dennoch durchgezogen. Hörgeräte als Gehörschutz? Oder Earbuds als Gehörschutz auf einem Konzert? Ich wollte wissen, was derzeit möglich ist.

Hörgeräte als Gehörschutz: ReSound Omnia 9 Akku-ITE

ReSound Omnia 9 ITC R
ReSound baut zusammen mit Jabra Hörgeräte im unauffälligen Ear-Bud-Design.

Ich hatte das ReSound Omnia 9 Akku-ITE für den Test „Hörgerät als Gehörschutz“ ausgewählt, weil dieses System eine App mit sehr weitreichenden Möglichkeiten bietet. Außerdem haben diese Hörgeräte einen gewissen Earbuds-Look. Und es gibt sie mit Lautsprechern, die eine relativ große Wiedergabebandbreite besitzen. Relativ, denn an den Sound von guten Earbuds kommen sie nicht heran.

ReSound Omnia Tragebild
Eingesetzt sehen die ReSound Omnia 9 Akku-ITE nicht wie klassische Hörgeräte aus.

Unabhängig von der Bewertung des Sounds dämpft die Technik das Klangerlebnis, noch bevor der Spaß beginnen kann. Die Geräte schalten sich automatisch an, wenn sie aus der Ladeschale genommen werden. Sie signalisieren das mit einer nervend langen Abfolge von Klingeltönen (11 an der Zahl!). Dabei klingelt jede Seite einzeln, bevor die Geräte auf Wiedergabe schalten.

Der Versuche, die Hörgeräte mit der ReSound Smart 3D App zu verbinden, gelang unter Android nur etwa jedes zweite Mal. Das nervt extrem, denn in der Konzertsituation hat man keine Lust, sich nach dem Einsetzen mit technischen Schwierigkeiten zu beschäftigen. Abhilfe schaffte mal das Abschalten der Geräte (unfassbare 4 Sekunden lang muss man dazu die Taste drücken, auf jeder Seite einzeln), oder das Aus- und Einschalten von Bluetooth am Smartphone.

ReSound Omnia Verbindungsprobleme
Die Hörgeräte befinden sich etwa 3 Minuten nach Neustart in der Kopplungsphase.

Außerdem störend: Die App spielt beim Start eine völlig überflüssige, etwas selbstverliebte Signalfanfare ab. Gerade in diskreten Situationen, in denen man die Steuerung der Hörgeräte unauffällig übernehmen möchte, ist das peinlich.

Noch etwas anderes fiel unschön auf: Die App verlangt, sämtliche Touch-Feedback abzuschalten, weil sonst „das Klangerlebnis beeinträchtigt sei“. Selbstverständlich ändere ich nicht die Systemeinstellungen meines Smartphones für eine einzelne App komplett ab. Dementsprechend war bei aktiver App auch tatsächlich bei jedem Signal und jedem Touch eine Klangbeeinflussung (kurzzeitige Dämpfung der Wiedergabe) zu hören. Das wirkte unprofessionell. Ich hatte das Gefühl, hier eine App im Alpha-Stadium zu benutzen.

ReSound Omnia App Besonderheit
Im Alltag ist dies keine optimale Lösung, da es die gewohnte Nutzung des Smartphones beeinträchtigt.

Positiv erwähnen möchte ich die Möglichkeit, Presets abzuspeichern. Die ReSound-App bietet recht viele Beeinflussungsmöglichkeiten. Hat man einmal eine gutes Setup für den eigenen Hörgeschmack gefunden, lässt sich diese Einstellung fest ablegen und immer wieder schnell aufrufen.

Die Grundeinstellung der Hörgeräte war relativ linear. Lediglich eine geringe Verstärkung im Hochtonbereich war hinterlegt. Sie war für leise, und mittlere und hohe Lautstärken gleich, um dynamische Regelungen zu vermeiden. Sämtliche dynamischen Prozesse waren zunächst so weit wie möglich deaktiviert. Für Button und App war die maximale Lautstärkeregelungstiefe freigegeben.

Ein schneller Streamingtest vor dem Konzert: Schnell wird klar, dass Hörgeräte nicht für Musik gebaut werden. Die Lautsprecher sind stark limitiert. Besonders deutlich wird das im Tieftonbereich: Es fehlt völlig der sonst so typische Druck von gut sitzenden Earbuds. Für die Konzertsituation würde das aber eventuell nicht so wichtig sein, denn der Bass dringt am Hörgerät vorbei in die Ohren.

Apropos am Hörgerät vorbei: Eine Vollconchaform (also: das ganze Ohr ausfüllend) und recht lange Gehörgangszapfen besaßen meine Testgeräte. Die Belüftungsöffnungen hatte ich komplett verschlossen, mit Sperreinsätzen. So sollte maximal viel Sound von außen abgehalten werden.

ReSound Omnia mit verschlossener Lüftung
Belüftung gesperrt: Um maximale Dämmung zu realisieren, steckt ein transparentes Variovent (steckbarer Verschluss) im Luftkanal. Das Vent lässt sich jederzeit entfernen oder gegen eine kleine Öffnung austauschen.

Das Einsetzen während des Konzertes war problemlos. Ich hätte mir jedoch eine griffigere Oberfläche gewünscht. Die Hörgeräte sind glatt und beim Einsetzen in Dunkelheit war ich sehr vorsichtig, um sie nicht durch die Finger rutschen zu lassen. Einmal weg, sind sie in so einer Situation für immer verloren.

Die Wiedergabe startete in Lautstärkestufe 6 und schnell wurde klar: Das ist zu laut. Ich reduzierte immer weiter, zunächst auf 4, dann 3, dann zwei. Meine Tests führte ich dann in Lautstärke 1 & 2 durch.

Der erste Klangeindruck war positiv: Mit den Hörgeräten hörte ich mehr Details. Ich konnte einzelne Instrumente und sogar einzelne Sänger besser identifizieren als beim Hören ohne Hörgerät in der lauten Umgebung. Etwas Brillanz fehlte mir in den Höhen und die Mitten waren etwas zu überrepräsentiert. Der Plan mit den Bässen ging auf: Obwohl die Hörgeräte kaum Bässe übertrugen, gelangte der Bass aus der Hallenbeschallung dennoch in das Ohr (und den Körper).

Ich begann damit, den Klang zu optimieren. Dazu öffnete ich den Equalizer der App:

Hörgeräte als Gehörschutz: Der Equalizer der Resound Hörgeräte-App
Soundoptimierung mit Hilfe der Resound App: Etwas mehr Höhen, deutlich weniger Mitten und mehr Bässe.

Erstaunliches Ergebnis brachte der Regler „Störgeräuschreduzierung“: Obwohl es sich hier um ein aktives Element handelt, von dem man eigentlich Ungemach in Bezug auf klaren Sound erwarten würde, brachte Stufe 1 für mich einen besseren Klangeindruck. Der Gesamteindruck wurde damit etwas weicher und runder, ohne dass Regelungsgeräusche hörbar wurden.

Nützlich war die seitenselektive Lautstärkeeinstellung: Ich saß nicht ganz mittig und wurde daher vom rechten Boxenturm stärker beschallt. Mithilfe der Seitenbalance konnte ich das einfach ausgleichen:

ReSound Omnia seitenorientierte Einstellung
Die ReSound App bietet gute Möglichkeiten, die Hörgeräte manuell nachzustellen.

Ich ließ meine Hörgeräte länger als ursprünglich geplant im Ohr, weil mir der Klang gefiel. Irgendwann nahm ich sie heraus, weil ich die EarBuds noch testen wollte. Außerdem war die Lautstärke dieses Konzertes nicht so hoch, dass der Effekt riesig gewesen wäre.

Fazit des Tests mit den ReSound Omnia 9 Akku-ITE

Eigentlich hatte ich mit einem schnellen Abbruch des Tests in einer derartigen Konzertsituation gerechnet. Hörgeräte als Gehörschutz einzusetzen, hörte sich nicht attraktiv an, weil die Frequenzgänge der Hörgerätelautsprecher begrenzt sind und weil das ganze System nicht auf solche Situationen ausgelegt ist. Die Entwicklung zielt auf Gehörverbesserung, nicht auf Gehörschutz ab.

Letztlich klang das alles dann jedoch viel besser, als in der ungedämmten Konzertsituation. Hin und wieder waren kurz geringe Artefakte zu hören, doch insgesamt sorgten die ReSound-Hörgeräte für eine stabile, fein aufgelöste Klangkulisse. Auch wenn die höchsten Höhen fehlten, Details in der Musik waren besser erkennbar als ohne Gehörschutz. Selbst in Situationen mit sehr hoher Lautstärke verzerrten die Hörgeräte die Wiedergabe nicht. Besonders hilfreich waren Lautstärkeregelung, Mini-Equalizer und die Möglichkeit, einen rechts/links-Ausgleich herzustellen. Ich hätte mir gewünscht, die Hörgeräte noch eine Stufe leiser stellen zu können. Leider kommt nach Stufe 1 bereits „aus“. Hier lässt sich durch die Grundeinstellung der Hörgeräte aber ggf. noch etwas Leistung wegnehmen.

Das Handling der App war hakelig und dass die App regelmäßig die Verbindung verlor, sorgte für Frust.

Bei aller Begeisterung über die akustischen Ergebnisse gehört zur ganzen Wahrheit aber auch, dass es sich hier um Hörgeräte aus dem Premiumbereich handelt. Nur finanziell Unerschrockene werden sich solche technische Audioboliden für einen Bereich zulegen, für die sie eigentlich gar nicht gemacht sind – zum Preis eines gebrauchten Kleinwagens.

Nun war ich war gespannt auf den nächsten Test:

Earbuds als Gehörschutz: Samsung Buds2 Pro

EarBud Samsung Buds2 Pro
Können die EarBuds mit dem Hörgerät mithalten?

Ebenso wie Hörgeräte als Gehörschutz in extrem lauter Umgebung eigentlich nicht zu Hause sind, sind auch Earbuds nicht für diesen Einsatz konstruiert. Die Idee für diesen Test kam zustande, weil die Samsung Buds2 Pro mehrere Umgebungssoundmodi mitbringt. Ich wollte wissen, wie diese Modi in lauter Umgebung klingen.

Vorausgeschickt sei der Hinweis, dass ich die Samsung Buds2 Pro nicht in Standardbauform benutze. Da ich recht enge Gehörgänge besitze, schließen die Earbuds mit den Standardstöpseln nicht gut ab. Ich lege wert auf satten Sound beim Streamen über die Buds. Undichte Stellen machen Bässe zunichte und sorgen dafür, dass Schallmanagementmodi der Buds nicht richtig funktionieren. Ich habe mir daher Otoplastiken für meine Samsung Buds2 Pro anfertigen lassen. Die meisten Hörakustiker in Deutschland bieten so etwas an: Man vereinbart einen Termin, lässt die Ohren mit einem 3D-Scanner abtasten und ein paar Tage später hält man eine exakt passende Otoplastik in Händen.

EarBuds mit maßangepassten Silikonstöpseln
Otoplastiken sorgen für einen extrem dichten Sitz der Samsung Buds2 Pro. Die kleinen Silikonteile werden einfach an die Buds geklickt.

Als erstes fiel mir auf, dass die Samsung Buds2 Pro vier schwerer waren, als die zuvor getesteten Hörgeräte. Sie liegen wertiger in der Hand, wirken nicht wie ein Plastikspielzeug.

Für die dunkle Umgebung eines laufenden Konzertes ist die getestete Kombination auf Bud und Otoplastik nur bedingt geeignet. Zwar ist, im Gegensatz zu den Hörgeräten, hier ein Seitenkennungsbuchstabe auf Otoplastik und Earbud aufgedruckt, den man auch im Halbdunkeln erkennen kann. Man muss allerdings den Bud und die Otoplastik noch zusammenstecken. Und hier liegt ein massives Verlustrisiko. Es empfiehlt sich also, die Earbuds vor Start des Konzertes einzusetzen.

Aus dem Etui entnommen und ins Ohr eingesetzt ging alles automatisch: Die Geräte schalteten sich dezent ein und zoomten langsam den Umgebungssound ins Ohr. Die App verbindet sich im Hintergrund vollautomatisch. Bis hierhin habe ich nichts beachten müssen. Alles lief ohne mein Zutun und jederzeit stabil, ohne Fehlermeldungen.

Als Nächstes bemerkte ich, dass die Pods meine eigene Stimme komplett unterdrückten. War diese bei den Hörgeräten sehr störend wahrzunehmen, fiel sie mir bei den Buds überhaupt nicht auf.

Samsung EarBuds Einstellungen
Die EarBuds bieten einfachste Steuerungsmöglichkeiten per Touch.

Drei Modi bot mir die App der Samsung Buds2 Pro an. Alle drei konnte ich mit einer doppelten Berührung der Oberfläche eines Buds ganz ohne App durchschalten. Im Modus „Umgebungsgeräusche“ wurde mir schnell klar, dass ich falsch bin. Und auch, dass Earbuds keine Hörgeräte sind: Die Soundverarbeitung ist auf ziemlich niedrigem Niveau. Es schepperte und klang wie ein hoch komprimiertes MP3-File. Der Schwerpunkt dieses Modus liegt auf dem Zuspielen wichtiger Signale, während man streamt oder telefoniert. Er liegt nicht auf der Wiedergabe von Musik. Für das gefilterte Wiedergeben eines sehr lauten Konzertes ist der Modus unbrauchbar.

Besser wurde es im Modus „Aus“. Hier wurde die Musik vom Klang her feiner, leiser, aber insgesamt nicht leise genug. Hier fehlten nun die Möglichkeit, per App die Mischung fein abzustimmen. Weniger Lautstärke? Fehlanzeige. „Nimm es, wie es kommt“. Der passende Sound ist hier Glückssache. In meinem Fall war es zu laut.

Letzter Modus und eine echte Überraschung: „Aktive Geräuschunterdrückung“. Hier hatte ich mit Artefakten und miesem Sound gerechnet. Das Gegenteil war der Fall: Ich hörte plötzlich Studioqualität. Der Klang war überwältigend gut. Details, die ich vorher nicht wahrgenommen hatte, waren nun plötzlich hörbar. Aber: Das Ganze war zu leise. Auch hier: „Nimm es wie es kommt“, Einstellmöglichkeiten für die Stärke der Dämmung bietet die App leider nicht.

Einstellmöglichkeiten EarBuds
Schade: Genau diesen Dialog hätte ich bei der Geräuschunterdrückung benötigt. Leider lasst sich Lautstärke und Balance nur im ungeeigneten Umgebungssoundmodus justieren

Mit den Samsung Buds2 Pro war ich nun an einem Punkt, an dem ich zwar zwei interessante App-Modi gefunden hatte, die eine jedoch zu laut und die andere zu leise war. Und deshalb endete mein Test hier auch, denn ich konnte nicht weiter optimieren.

Ein wichtiges Detail zum Schluss: Mit aktiver Geräuschunterdrückung halten die Buds nur etwa 4-5 Stunden. Ausreichend für ein Konzert. Auf einem Festival könnte es aber bereits knapp werden. Gut gelöst: Das extrem kompakte Etui, in welches die Otoplastiken allerdings nicht hinein passen, kann die Earbuds während der Konzertpausen zum Teil wieder aufladen. Es hat Powerbankfunktionalität, was bei der Winzigkeit erstaunlich ist.

Fazit des Tests mit den Samsung Buds2 Pro als Gehörschutz

Qualitätsanmutung, Zuverlässigkeit und Nutzerfreundlichkeit ließen bei diesen Buds keine Wünsche offen. Auch klanglich boten die Buds in Einstellung „Geräuschunterdrückung“ mit Abstand das überwältigende Erlebnis.

Leider gab die App keine Möglichkeiten, auf die Lautstärke Einfluss zu nehmen. Damit ist das Produkt für den Einsatz als Gehörschutz kaum nutzbar, weil die Konzertumgebungen und auch das Lautstärkeempfinden im Laufe eines Konzertes zu unterschiedlich sind.

In dieser zugegeben sehr asymmetrischen Gegenüberstellung sind die Hörgeräte als Gehörschutz daher tatsächlich meine Testsieger, sofern man in diesem Setting überhaupt einen Sieger küren kann.

Wer weiß, vielleicht sehen Hörgerätehersteller in Zukunft ja einen Markt darin, Hörgeräte als Gehörschutz zu verkaufen. Mit all den technischen Ausstattungen, die für den Einsatz als Gehörschutz eigentlich überflüssig sind, ließe sich vielleicht auch preislicher Bereich erreichen, der diese Produktvarianten für Menschen mit hohen klanglichen Anforderungen erschwinglich macht.


Stand des Tests: September 2023
Testdurchführung und Autor: Stefan Tiesing

Im Gegensatz zu unseren Hörgeräte-Testberichten, bei denen wir weitestgehend objektive Bewertungskriterien sicherstellen, handelt es sich bei diesem Beitrag um einen subjektiven Erfahrungsbericht.


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