Hörgeräte ohne Zuzahlung 2023: Hörgeräte zum Nulltarif

Hörgeräte ohne Zuzahlung 2024: Hörgeräte zum Nulltarif

Gibt es auch 2023 wieder Hörgeräte zum Nulltarif? Taugen die was? Wo kann ich Hörgeräte ohne Zuzahlung bekommen und welche Bedingungen müssen dafür erfüllt sein? Wir geben alle Antworten.

Hörgeräte ohne Zuzahlung: Darauf sollten Sie bei Hörgeräten zum Nulltarif achten!

Was bedeutet eigentlich „Hörgeräte ohne Zuzahlung“?

Man könnte meinen, Hörgeräte zum Nulltarif würden völlig kostenfrei verteilt werden, aber so ist es natürlich nicht. Deshalb sprechen wir Hörakustiker auch lieber von Hörgeräten ohne Zuzahlung, oder noch besser: Hörgeräte ohne privaten Eigenanteil.

Hier sind Hörgeräte gemeint, deren Kosten vollständig von einer gesetzlichen Krankenversicherung übernommen werden. Der Versicherte selbst hat keinen privaten Eigenanteil zu leisten, deshalb wird manchmal der Begriff “Hörgeräte zum Nulltarif” verwendet. Lediglich eine gesetzliche Zuzahlung in Höhe von € 10,- fällt an.

Hörgeräte ohne Zuzahlung: Das ist inklusive.
Ca. € 680,- für ein Hörgerät + ca. € 42,- für eine Maßotoplastik + ca. € 140,- für eventuelle Reparaturen: Mehr ist von den Krankenkassen für einen Zeitraum von 6 Jahren nicht zu erwarten. Auch nach dem Ablauf von 6 Jahren gibt es nicht automatisch neue Hörgeräte.

Die gesetzlichen Krankenkassen bezeichnen die Hörgeräte zum Nulltarif als eigenanteilsfreie Versorgung. Dafür gibt es einen klaren preislichen Rahmen. Der Gesetzgeber sieht eine Obergrenze von € 784,94 brutto für das erste Hörgerät vor, bei an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit sind es € 841,94. Leider gibt es derzeit keine Krankenkasse, die diesen Betrag auch voll ausschöpft. In der Regel, je nach Krankenkasse, werden ca. € 680,- für jedes Hörgerät bewilligt. Dazu kommt ein kleiner Betrag von ca. € 42,- pro Ohr für eine individuelle Otoplastik sowie ein Pauschalbetrag von ca. € 140,- pro Ohr für anfallende Service- und Reparaturleistungen. Diese doch recht geringen Beträge müssen für einen Zeitraum von mindestens 6 Jahren ausreichen.

Mit Beginn des Jahres 2023 haben einige Krankenkassen (Ersatzkassen) neue Verträge mit den Leistungserbringern abgeschlossen. Der Erstanspruch für Hörgeräte ohne Zuzahlung bleibt unverändert. Jedoch wird es schwierig, nach 6 Jahren neue Hörgeräte zu bekommen. Kunden müssen sich darauf einstellen, ihre Hörgeräte so lange zu tragen, bis sie wirklich auseinander fallen und nicht mehr repariert werden können. Das mag zwar dem Nachhaltigkeitsgedanken Rechnung tragen, hält aber möglicherweise die Hörgeräteträger vom technischen und audiologischen Fortschritt fern.

Allerdings machen das nicht alle Krankenkassen so. Die AOK, die BKKn und IKKn sowie Knappschaft und LKK gewähren ihren versicherten auch weiterhin nach 6 Jahren neue Hörgeräte.

Welche sind die besten Hörgeräte ohne Zuzahlung?

Bei der Qualität können sich Verbraucher darauf verlassen, dass alle Hörgeräte ohne Zuzahlung nahezu gleich gut sind. Der Grund dafür sind spezifische Anforderungen, die Hörgeräte zum Nulltarif immer im gleichen Umfang erfüllen müssen.

Inzwischen bietet jeder Hörgerätehersteller passende Hörgeräte ohne Zuzahlung an. Diese unterscheiden sich vielleicht in der Größe, Form oder Farbe. Das sind jedoch subjektive Faktoren, die jeder Verbraucher für sich selbst beurteilen muss. Das wichtigste Kriterium, nämlich ein gutes Sprachverstehen, wird von jedem Hörgerät gleichermaßen erfüllt.

Hörgeräte zum Nulltarif gibt es inzwischen von jedem Hersteller.
Alle Hersteller haben Hörgeräte in ihrem Angebot, die von Fachgeschäften als Hörgeräte ohne privaten Eigenanteil angeboten werden können.

Es gibt eine Vielzahl an Anbietern und Fachgeschäften, die sich auf Hörgeräte zum Nulltarif spezialisiert haben. Halten Sie einfach die Augen auf, Sie erkennen sie an deren eindeutigen Werbebotschaften.

Im Prinzip hält aber jeder Hörakustiker ein eigenanteilsfreies Angebot für gesetzlich Versicherte bereit.

Welche Preis-Kategorien gibt es bei Hörgeräten?

Die meisten Hörgerätehersteller bieten ca. 5-7 Technologiestufen an. Je höher diese Stufe, desto mehr Funktionen und Ausstattungsmerkmale enthält das Hörgerät. Diese Technologiestufen kann man auch mit Preisstufen gleich setzen, wobei die niedrigste Kategorie den Hörgeräten zum Nulltarif entspricht. 

Expertentipp: Alles über das Thema Hörgeräte finden Sie in unserem Hörgeräte-Überblick. Alle Fakten, Formen und Funktionen – alles kompakt dargestellt.

Viele Hörakustik-Fachgeschäfte haben ihr Angebot ebenfalls nach Technologiestufen aufgeteilt. So wird für die Kunden schnell und transparent sichtbar, welchen Mehrwert höherwertige Hörgeräte bieten und worin sich die Leistungsmerkmale der einzelnen Preisklassen unterscheiden. 

Falls Sie jetzt gerne genaue Preisangaben lesen möchten, müssen wir Sie enttäuschen, denn jedes Fachgeschäft muss seine Preise eigenständig festlegen. Das kann je nach Qualifikation der Mitarbeiter, angebotenen Serviceleistungen und Umfang der Produktpalette recht unterschiedlich sein. In unserem Beitrag Hörgeräte Kosten: Basis-, Mittel- und Premiumklasse finden Sie wichtige Informationen über Hörgerätepreise.

Diese Anforderungen müssen Hörgeräte ohne Zuzahlung erfüllen

Die Kriterien, die Hörgeräte zum Nulltarif erfüllen müssen, sind klar definiert und über alle Krankenkassen hinweg gleich:

  • volldigitale Signalverarbeitung
  • mindestens 6 Frequenzkanäle
  • Rückkopplungsunterdrückung
  • Störlärmunterdrückung
  • 3 manuelle Hörprogramme
  • adaptive Richtmikrofone

Selbstverständlich muss auch genügend Verstärkungsreserve vorhanden sein, so dass die Hörgeräte im Laufe der Jahre auch einmal nachjustiert werden können. Darum kümmert sich aber Ihr Hörakustiker, er erfasst die Kenndaten Ihres Gehörs und wählt die passende Verstärkungsstufe für Sie aus. Wenn Sie sich nicht vor trockenen, bürokratischen Texten scheuen, können Sie hier die genauen Spezifikationen eigenanteilsfreier Hörgeräte nachlesen.

Um Hörgeräte ohne Zuzahlung zu bekommen, benötigen Sie eine Verordnung vom HNO. Der führt mit Ihnen einige diagnostische Messungen durch. Und sobald er eine Indikation für Hörgeräte feststellt, händigt er Ihnen die Verordnung aus. Innerhalb von 4 Wochen melden Sie sich damit bei einem Hörakustik-Fachgeschäft Ihrer Wahl. Ihr Hörakustiker kümmert sich im weiteren Verlauf um die Abwicklung mit der Krankenkasse.

Beispiel für ein zeitgemäßes Nulltarif-Hörgerät mit externem Lautsprecher
Beispiel für ein zeitgemäßes Nulltarif-Hörgerät mit Schallschlauch

Hörgeräte mit und ohne Zuzahlung: Das sind die Unterschiede

Hörgeräte zum Nulltarif müssen den Grundbedarf abdecken. Das bedeutet, dass Verbraucher  Sprache in Ruhe und in typischen lauten Situationen wieder verstehen sollen. Das ist in jedem Fall auch gewährleistet. Die Krankenkassen sind jedoch nicht dafür zuständig, dass Ihr Hörgerät besonders schick oder unsichtbar ist, oder dass es sich mit Ihrem Smartphone verbinden lässt. Auch subjektive Parameter wie ein besonders natürlicher Klang oder optimaler Hörkomfort in allen geräuschvollen Situationen fallen nicht in den Leistungskatalog einer Krankenkasse. 

Krankenkassen sind lediglich dazu da, Ihnen wieder normale Gespräche zu ermöglichen, sie decken mit ihrem eigenanteilsfreien Angebot den Grundbedarf, und das ist völlig in Ordnung so.
Genauere Informationen über die Leistungen der Krankenkasse finden Sie in unserem Bericht Hörgeräte und die Krankenkasse: Kostenübernahme.

Beliebteste Zusatzausstattungen: Sprachverstehen ist auch mit Nulltarif-Hörgeräten gegeben. Für alle anderen Merkmale geben Hörgeräte-Kunden gerne etwas mehr aus.

Mehrkosten für Hörgeräte, die privat zu zahlen sind, fallen vor allem für folgende Merkmale an:

  1. spezielle Lärmalgorithmen, die ein bequemes und angenehmes Hören in geräuschvollen Umgebungen generieren
  2. leistungsfähige Automatiken, die sich nahtlos der Situation anpassen
  3. bis zu 24 Frequenzkanäle für eine präzise Anpassung an Ihre individuellen Hörbedürfnisse
  4. Funkverbindung zum Smartphone und zu anderem drahtlosen Zubehör, um den multimedialen Alltag zu erleichtern
  5. Apps mit erweiterten Leistungen wie Gesundheitstracking, Sturzsensor oder Sprachübersetzer
  6. kleines Design bis hin zur Unsichtbarkeit für einen besonders hohen Tragekomfort und Diskretion
  7. Aufladbare Hörgeräte für optimales Energiemanagement und leichteres Handling

Sie sehen, Hörgeräte sind längst nicht mehr das unbeliebte Hilfsmittel, das man am liebsten verstecken möchte. Sie erleichtern Ihren Alltag in auf vielen Ebenen und haben sich zum unentbehrlichen Lifestyle-Gadget gemausert.

Fazit: Hörgeräte ohne Zuzahlung: Alle Vor- und Nachteile

Hörgeräte zum Nulltarif reichen für eine Grundversorgung in der Regel aus, deshalb haben wir hier alle Vorteile zusammengefasst:

  • nach Vorlage einer ohrenärztlichen Verordnung für jeden gesetzlich Versicherten erhältlich
  • kein privater Eigenanteil, lediglich die gesetzliche Zuzahlung in Höhe von € 10,- pro Ohr
  • verlässliche Qualität, garantierte technische Ausstattung
  • macht Sprache in allen üblichen Situationen verständlich
  • ausreichende Verstärkungsreserve für die nächsten 6 Jahre
  • bei sachgemäßem Gebrauch keine Reparaturkosten in den nächsten 6 Jahren

Mögliche Nachteile könnten sein:

  • sichtbar und evt. spürbar
  • keine große Produktauswahl
  • geringer Hörkomfort
  • technischer Klang
  • häufiges manuelles Schalten erforderlich
  • keine Zusatzausstattung für Smartphone, TV & Co
Hörgeräte zum Nulltarif oder mit privater Zuzahlung – egal, wie Sie sich entscheiden: Sie werden auf jeden Fall eine deutliche Verbesserung Ihres Sprachverstehens erleben.

Jeder Hörgeräteträger kann für sich selbst definieren, welche Ausstattungsmerkmale ihm wichtig sind. Bei der Entscheidung sollte man bedenken, dass man das neue Hörgerät mindestens 6 Jahre tragen wird. Deshalb ist eine gute Beratung und eine differenzierte Bedarfsanalyse bei Ihrem Hörakustiker absolut empfehlenswert. Ausführliche Infos rund um das Thema Hörgeräte finden Sie in unserem Beitrag Hörgeräte: Alles, was Sie wissen müssen.

Avatar von Cornelia Rill

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