Starkey Edge AI vs. Phonak Infinio Sphere - der große Direktvergleich 2025 - Hörgeräte-News
Starkey Edge AI vs. Phonak Infinio Sphere

Starkey Edge AI vs. Phonak Infinio Sphere – der große Direktvergleich 2025

Seit einigen Monaten stehen sich das Starkey Edge AI und das Phonak Infinio Sphere als unangefochtene Testsieger mit der Bestnote von 1,0 gegenüber. Beide Geräte haben den Weg auf das Premium-Podest geschafft, doch trotz ihrer identischen Auszeichnung gibt es feine Unterschiede, die Ihnen die Wahl erleichtern können. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die entscheidenden Merkmale und Unterschiede, die Ihnen helfen werden, das perfekte Hörgerät für Ihre Bedürfnisse zu finden.

Äußerlichkeiten

Modellvielfalt

Starkey

Das Starkey Edge AI punktet mit 5 unterschiedlichen Modellen:

RIC RT: aufladbares Hörgerät mit zwei Multifunktionstastern und zusätzlich integrierter Telefonspule

RIC 312: batteriebetriebenes Hörgerät mit 2 Multifunktionstastern

mRIC R: kleines aufladbares Hörgerät mit einem Multifunktionstaster

ITC R: maßangefertigtes, aufladbares Im-Ohr-Hörgerät mit Bluetooth und optionalem Taster

CIC W: maßangefertigtes, batteriebetriebenes Im-Ohr-Hörgerät mit Bluetooth und optionalem Taster

Phonak

Die Schweizer hingegen konzentrieren sich derzeit auf eine einzige Bauform für ihre Technik.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die Infinio-Technik auch in einem etwas kompakteren Gehäuse erhältlich ist. Allerdings verzichtet diese Variante auf den zweiten Chip, der das „Sphere“ im Namen ausmacht und KI-basierte Rechenprozesse ermöglicht. Im direkten Vergleich mit dem Edge AI von Starkey hat diese Variante für uns daher keine Bedeutung.

Farbenvielfalt

Starkey

Die Amerikaner setzen in ihrem Farbspektrum auf eine eher klassische Zurückhaltung. Die Erfahrung aus der Praxis zeigt jedoch, dass sie damit den Geschmack und die Wünsche der meisten Kunden bereits bestens treffen.

Phonak

Phonak überzeugt mit einer attraktiven Farbvielfalt, die von klassischen, dezenten Tönen bis hin zu modernen, stylischen Nuancen reicht. Im Vergleich zum amerikanischen Konkurrenten wirken die Designs zudem ein Stück edler und raffinierter.

Gerätegröße

Unsere Wahl fiel darauf, das Starkey RIC RT mit dem Phonak Infinio Sphere in einem direkten Vergleich antreten zu lassen. Beide Modelle verfügen über zwei Taster am Gehäuse und sind in ihrem Aufbau somit auf Augenhöhe.

Rechts im Bild das Phonak Infinio Sphere, links das Starkey Edge AI RIC RT.

Sollten Sie jedoch keinen Wert auf einen Doppeltaster legen und mit einem einzigen, multifunktional programmierbaren Taster auskommen, bietet Ihnen die kompaktere Bauform mRIC R von Starkey eine attraktive Möglichkeit, deutlich an Größe einzusparen:

Rechts im Bild das Starkey mRIC R, links das Phonak Infinio Sphere.

Liegend von der Seite betrachtet ergibt sich folgender Größenunterschied:

Das Phonak Infinio Sphere fällt vergleichsweise groß und bauchig aus, was es nicht für jedes Ohr geeignet macht. Besonders bei kleinen, eng anliegenden Ohren, kombiniert mit einer Brille, kann es dazu führen, dass die Ohren leicht abstehen und die Geräte sichtbar sind. Zwar lässt sich das Gerät unter über die Ohren fallendem Haar kaschieren, doch der potenzielle Druck könnte auf Dauer unangenehm sein. Daher empfehlen wir dringend, die Passform und den Tragekomfort über mehrere Tage hinweg auszuprobieren.

Bei passenden anatomischen Gegebenheiten lassen sich die Infinio Sphere dennoch unauffällig hinter der Ohrmuschel verstecken.

Das Starkey Edge AI RIC RT überzeugt mit einem Design, das am bauchigen Teil elegant schmal zuläuft, wodurch es sich problemlos hinter dem Ohr platzieren lässt. Noch unauffälliger ist das kompakte mRIC R, das mit seiner dezenten Größe selbst bei kleineren Ohren kaum sichtbar ist.

Unser Sieger

Trotz der attraktiven Farbpalette von Phonak punktet Starkey in diesem Vergleich mit seiner Produktvielfalt und der kompakten Bauweise. Die Amerikaner bieten eine breite Auswahl, die es ermöglicht, unterschiedlichsten ästhetischen Ansprüchen gerecht zu werden.

Technische Unterschiede

Chiptechnik

Starkey

Erstmals haben die Amerikaner einen NPU-Chip integriert, der speziell für die Anforderungen von KI-basierten Systemen entwickelt wurde. Dieser Chip zeichnet sich durch hohe Effizienz und geringen Energieverbrauch aus.

Im Edge AI arbeitet die klassische Situationserkennung kontinuierlich mit den KI-Algorithmen zusammen, wodurch die Rechenprozesse eine deutliche Verbesserung beim Verstehen von Sprache in schwierigen Hörumgebungen ermöglichen.

Phonak

Im Gegensatz zum Konkurrenten setzt Phonak auf einen zweiten Chip, der speziell für die Herausforderungen lauter und schwieriger Umgebungsgeräusche entwickelt wurde. Mithilfe KI-optimierter Algorithmen verbessert er Ihr Sprachverstehen deutlich, besonders in lärmintensiven Situationen.

Dieser zweite Chip ist jedoch nicht ständig aktiv. Er wird nur dann zugeschaltet, wenn der Umgebungsgeräuschpegel einen vorher festgelegten Schwellenwert überschreitet, um die klassische Situationserkennung zu unterstützen. Außerdem muss zusätzlich Sprache erkannt werden. Erst dann aktivieren sich die Algorithmen. Da dieser Chip einen hohen Stromverbrauch hat, lässt sich in der Programmiersoftware auch die Einsatzdauer dieses Chips anpassen, um die Akkulaufzeit zu schonen.

Unser Sieger

In diesem Bereich sehen wir die Hörgeräte von Starkey als klaren Favoriten. Dank des speziellen Chips können die KI-Algorithmen kontinuierlich und ohne zeitliche Einschränkung arbeiten. Besonders in anspruchsvollen Hörumgebungen, wie zum Beispiel auf Messen oder ganztägigen Veranstaltungen, bietet dies einen entscheidenden Vorteil. Bei den Phonak-Hörgeräten hingegen könnte entweder die Akkulaufzeit oder – bei entsprechender Einstellung – die KI-Unterstützung nach längerer Nutzung eingeschränkt werden.

Akku

Ladestationen

Starkey

Für die Starkey Edge AI Hörgeräte stehen je nach Modell zwei äußerlich identische Ladestationen zur Auswahl. Sie können entscheiden, ob Sie eine Ladestation mit integrierter Powerbank bevorzugen oder auf eine ohne diese Zusatzfunktion zurückgreifen möchten.

Das Starkey Edge AI wird über eine Kontaktladung mit Energie versorgt. Allerdings zeigt die Praxiserfahrung, dass diese Methode nicht immer ganz zuverlässig funktioniert. Nach dem Einsetzen der Hörgeräte sollten Sie sicherstellen, dass der Ladeprozess für beide Geräte gestartet ist. Sollte dies nicht der Fall sein, müssen die Hörgeräte möglicherweise erneut eingesetzt oder leicht in der Ladestation bewegt werden.

Phonak

Phonak bietet lediglich eine Variante an, bei der die Powerbank bereits standardmäßig integriert ist.

Auch bei Phonak erfolgt die Ladeversorgung der Hörgeräte über Kontaktpunkte, und in der Praxis zeigt sich diese Methode als äußerst zuverlässig.

Vergleich

Hier eine direkte Gegenüberstellung der Ladestationen:

Die Ladestation von Phonak wirkt optisch edler und hochwertiger als die von Starkey. Sie ist zudem deutlich kompakter und damit besonders handlich. Im Gegensatz dazu lässt sich die Ladestation von Starkey vollständig öffnen, was einen erleichterten Zugriff auf die Hörgeräte ermöglicht.

Akkuleistung

Die Akkuleistung variiert je nach Grad der Schwerhörigkeit, dem akustischen Umfeld und der Nutzung von Streaming-Möglichkeit. Um einen fairen Vergleich zu ermöglichen, betrachten wir die maximal angegebene Laufzeit des Herstellers, bei der Streaming nicht berücksichtigt wird.

Je nach den Anforderungen an das Hörgerät könnte die Akkuleistung der Phonak-Geräte an ihre Grenzen stoßen. An besonders anspruchsvollen Hör-Tagen könnte es nötig sein, zwischendurch einmal nachzuladen, um den Tag zu überstehen. Weitere Details dazu finden Sie im Technikteil.

Unser Sieger

Obwohl die Ladestationen von Starkey in der Kontaktfindung zu den Hörgeräten im Vergleich mit der von Phonak schwächelt und die Hörgeräte gelegentlich in der Ladestation nachjustiert werden müsse, uns außerdem die Ladestation aus dem Hause Phonak besser gefällt, geht der Sieg in dieser Kategorie für uns eindeutig an Starkey, da Sie sich keine Gedanken machen müssen, ob die Akkuleistung ausreicht – egal, wie lang und herausfordernd Ihr Tag ist.

Software / Individualisierungsmöglichkeiten

Dieser Punkt betrifft die Einstellmöglichkeiten, die Ihr Hörakustiker hat.

Im Gegensatz zu Starkey bietet Phonak hier eine Vielzahl von Feinjustierungsmöglichkeiten an, um sehr individuell auf die Signalverarbeitung einwirken zu können.

Unser Sieger

In dieser Kategorie geht der Punkt eindeutig an Phonak.

App

optische Gestaltung

In unserem Fachgeschäft setzen wir auf das Privatlabel „Audibel“ von Starkey, das mit einer frischen, grünen Farbgestaltung der App punktet – eine angenehme Abwechslung zur üblichen blauen Optik. Abgesehen von der Farbe bleibt die App in ihrer Funktionalität vollkommen identisch und bietet Ihnen den gewohnten Komfort.

Der erste Eindruck zählt – und bei der Starkey-App sorgt die lebendige Farbgestaltung für eine einladende und freundliche Atmosphäre. Phonak hingegen setzt auf ein modernes, minimalistisches Design, das durch seine klare Struktur besticht.

Intuitive Bedienung

Die Phonak-App punktet mit einer besonders benutzerfreundlichen Bedienung. Die zentrale Funktion zur manuellen Programm-Anpassung ist hier klar sichtbar und als deutlich gekennzeichneter Button sofort zugänglich. Im Vergleich dazu gestaltet sich die Starkey-App anfangs etwas weniger intuitiv, da die entsprechenden Einstellungen hinter den drei Punkten neben dem Programmnamen verborgen sind.

Doch keine Sorge: Nach einer kurzen Einarbeitung oder einer guten Einweisung wird auch die Nutzung der Starkey-App schnell zur Gewohnheit und bietet denselben Bedienkomfort.

Einstellmöglichkeiten

Auch hier gefällt uns die Phonak-App (links im Bild) deutlich besser als die Starkey-App. Sehen wir uns die Vergleichsbilder an:

Die Starkey-App bietet Ihnen einige wenige Möglichkeiten zur individuellen Anpassung: Sie können nicht nur die Intensität der Wind- und Störgeräuschdämpfung regulieren, sondern auch mithilfe eines 3-Kanal-Equalizers den Klang gezielt anpassen. Hier haben Sie die Freiheit, den Frequenzgang nach Ihren Vorlieben zu gestalten. Allerdings ist Vorsicht geboten – ein unbedachter Regler kann als Laie auch eine Verschlechterung bewirken.

Phonak verfolgt einen anderen Ansatz und rückt den Equalizer etwas in den Hintergrund. Stattdessen stehen Ihnen vorgefertigte Klangprofile zur Auswahl, die sich leicht an Ihre Bedürfnisse anpassen lassen. Darüber hinaus können Sie neben Lautstärke und Störgeräuschunterdrückung auch den Sprachfokus sowie die Dynamik der Hörgeräteeinstellungen feinjustieren.

In der Bedienung erweist sich die Starkey-App als einfacher und einsteigerfreundlicher, da sie weniger komplexe Optionen bietet. Wenn Sie jedoch Wert auf mehr Einflussmöglichkeiten und individuelle Anpassungen legen, ist die Phonak-App die bessere Wahl.

Starkey bietet dafür den einmaligen Edge-Modus:

Der Edge-Modus eröffnet Ihnen die Möglichkeit, aus drei vorgegebenen KI-Algorithmen zu wählen, die Ihre Hörsituation optimieren, indem sie tief in die Signalverarbeitung des Hörgeräts eingreifen. Damit wird das Beste aus jeder Hörumgebung herausgeholt.

Dieser Prozess erfordert jedoch einen Moment, weshalb Sie möglicherweise wahrnehmen, wie das Gerät arbeitet. Einige unserer Kunden beschreiben dies als ein leichtes, spürbares „Pump-Geräusch“.

Beide Apps ermöglichen es Ihnen, das Streamingverhalten individuell anzupassen, die Tap-Steuerung am Hörgerät nach Ihren Wünschen zu konfigurieren und verschiedene Gesundheitsfunktionen zu nutzen.

Besonders hervorzuheben ist bei Starkey der innovative Sturzalarm: Die Bewegungssensoren registrieren, wenn Sie gestürzt sind – sei es durch Gleichgewichtsprobleme oder beim Outdoorsport. In solchen Fällen sendet Ihr Smartphone automatisch einen Notruf an zuvor festgelegte Kontakte. Sollten Sie nach dem Sturz bei Bewusstsein sein, können Sie den Alarm selbstverständlich einfach unterbrechen. Gleichzeitig können Sie durch gezielte Übungen in der App eine Analyse der Sturzgefahr ermitteln lassen und erhalten Tipps, um dagegen zu steuern.

Unser Sieger

In dieser Kategorie gibt es ein Unentschieden: Phonak überzeugt mit einer Vielzahl an Möglichkeiten zur manuellen Anpassung, während Starkey die Optionen etwas reduziert, dafür aber mit dem innovativen KI-basierten Edge-Modus beeindruckt und sich so wieder ins Spiel bringt.

Konnektivität

Bluetooth

Phonak setzt im Telefonie- und Streamingbereich auf das bewährte Bluetooth-Protokoll 4.2, während die App-Bedienung über Bluetooth LE erfolgt. Die Hardware für Auracast ist zwar bereits integriert, jedoch noch nicht für den Nutzer freigeschaltet.

Starkey hingegen geht einen Schritt weiter und bietet das neue Bluetooth LE Audio mit Auracast vollständig integriert und sofort nutzbar an.

Die Vor- und Nachteile zu den einzelnen Bluetooth-Varianten können Sie hier nachlesen: Hörgeräte mit Bluetooth

Telefonie

Beide Hersteller bieten bei geeigneten Smartphones die hands-free-Telefonie an. Diese bedeutet, dass Sie das Smartphone beim Telefonieren ruhig in der Tasche lassen können. Die Hörgerätemikrofone sorgen für die Übertragung Ihrer Stimme an das Telefon.

Durch die klassische 4.2 Bluetooth-Variante können Sie Phonak-Hörgeräte mit jedem bluetoothfähigen Smartphone, auch älteren Modells, nutzen. Außerdem können Sie Ihr Geschäftshandy und Ihr Privathandy gleichzeitig mit den Hörgeräte nutzen. Das ist mit den Starkey-Hörgeräten (und allen anderen) nicht möglich.

Starkey dagegen stellt da etwas mehr Anforderungen an seinen Gerätepartner.

Für den Kompatibilitätscheck Ihres Smartphones können Sie diese Links zu den Herstellerseiten benutzen:

Phonak

Starkey

Streaming

Starkey streamt Audiosignale auf beide Hörgeräte, wodurch die Klangqualität besonders dann optimiert wird, wenn die Hörgeräte möglichst geschlossen angepasst sind. Bei offenen Domes oder Otoplastiken mit größeren Belüftungsbohrungen kann ein Teil der Audioenergie nach außen entweichen, was das volle, satte Hörgefühl beeinträchtigen könnte. Dies gilt auch für Phonak und jedes andere Hörgerät.

Phonak nutzt hingegen nur ein Empfangshörgerät für die Audiosignale. Die Übertragung zum anderen Ohr erfolgt jedoch so schnell und präzise, dass Sie im Alltag keinen Unterschied bemerken.

In unseren Tests konnten die Kunden keinen nennenswerten Unterschied zwischen Mono- und Stereo-Übertragung feststellen.

Sollten Sie jedoch beispielsweise gerne bilaterale Musik hören, bei der die Töne zwischen den Ohren wechseln, oder Videoproduktionen genießen, die auf eine räumliche Wahrnehmung durch Stereo-Übertragung angewiesen sind, könnte sich der Unterschied bemerkbar machen. In diesen Fällen bieten die Hörgeräte von Phonak nicht dieselbe Erfahrung wie die Stereo-Übertragung bei Starkey.

Zubehör

Das Zubehör-Portfolio von Starkey ist im Vergleich zu Phonak etwas begrenzter, was jedoch wenig überraschend ist, da Phonak in diesem Bereich unangefochten an der Spitze der Hörgerätehersteller steht. Dennoch kann sich Starkey mit seinem Zubehörangebot durchaus mit anderen Herstellern messen und bietet hier eine solide Auswahl.

In unserem Artikel zu Hörgerätezubehör können Sie sich die einzelnen Geräte ansehen.

Hörgerätezubehör Phonak

Hörgerätezubehör Starkey

Unser Sieger

Phonak überzeugt in diesem Bereich mit seiner beeindruckenden Vielseitigkeit. Der neue Auracast-TV-Streamer von Starkey hingegen bietet eine einfache und praktische Lösung, indem er Hörgeräte- oder Kopfhörernutzern die Möglichkeit gibt, sich über einen einzigen kleinen Transmitter mit kompatiblen Endgeräten zu vernetzen.

Das sagen unsere Kunden

Wir haben einigen unserer Kunden die beiden Hörgeräte im Direktvergleich zur Verfügung gestellt, um praxisnahe Unterschiede aufzuzeigen.

Wir haben die Hörgeräte in unserem Test so programmiert, dass sie eingehende Signale mit maximaler Unterstützung verarbeiten. Das bedeutet: höchste Störgeräuschunterdrückung und maximale Sprachanhebung.

Obwohl diese Einstellung im Alltag nicht immer ideal ist, ermöglichte sie uns in diesem Test, die Unterschiede in der Verarbeitungsstrategie der Geräte deutlich erkennbarer zu machen. Die individuelle Programmierung, die Sie für Ihre Hörgeräte erhalten, wird jedoch ganz auf Ihre persönlichen Bedürfnisse und Anforderungen abgestimmt.

Trotz der unterschiedlichen Hörverluste, Altersgruppen und Anforderungen der Testpersonen lassen sich einige klare Unterschiede feststellen:

Die Geräte von Starkey zeichnen sich dadurch aus, dass sie auch feine Klänge aus der weiteren Umgebung wiedergeben. Dies sorgt für ein beeindruckend gutes Raumgefühl und ermöglicht eine natürlichere Wahrnehmung der akustischen Umgebung. Der Klang wird allgemein als etwas schärfer, härter und dadurch auch präziser und detaillierter beschrieben.

Phonak hingegen legt seinen Fokus stärker auf das unmittelbare Umfeld und die typische Kommunikationsentfernung. Alle Geräusche, die über diese Distanz hinausgehen, werden intensiv unterdrückt, was es etwas schwieriger macht, Geräusche aus der weiteren Umgebung klar zu identifizieren oder deren Richtung zu bestimmen. Dafür sorgt diese Vorgehensweise für einen größeren Fokus auf Ihre Gesprächspartner mit weniger Ablenkung. Der Klang wird dabei als etwas weicher und komfortabler beschrieben.

Beide Geräte bieten ein hervorragendes Sprachverstehen, selbst in lauten Umgebungen.

Damit diese Technik optimal zur Geltung kommt, ist es wichtig, dass möglichst wenig Direktschall in Ihre Ohren gelangt, da dieser die Wirkung der Hörgerätetechnologie dämpfen kann. Je besser das Hörgerät also am Ohr anpasst ist und je geschlossener die Anpassung erfolgt, desto mehr profitieren Sie von den leistungsstarken Rechenalgorithmen. Näheres zu diesem Thema können Sie in unserem Artikel Otoplastiken nachlesen.

Unsere Empfehlung

… unbedingt selbst ausprobieren!

Sollten Sie nach unserem Vergleich noch nicht das Gefühl haben, sich für einen bestimmten Hersteller zu entscheiden – sei es wegen der Modellvielfalt, der App-Möglichkeiten oder des Zubehörs – dann lohnt es sich definitiv, beide Systeme selbst zu testen.

Eine allgemeingültige Empfehlung auszusprechen, ohne Ihre persönlichen Bedürfnisse, Hörfähigkeiten und Wünsche zu kennen, wäre nicht zielführend.

Wir bieten Ihnen wertvolle Anhaltspunkte und eine Orientierung im Markt. Doch letztlich ist eine Beratung so individuell wie Sie selbst – daher kann nur ein persönlicher Test Ihnen wirklich weiterhelfen.

Avatar von Andrea Fox

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